Die Energiegewinnung im Körper ist ein komplexer aber faszinierender Prozess, der für alle Lebensvorgänge essentiell ist.
Der menschliche Körper nutzt verschiedene Systeme zur Energiebereitstellung, die sich je nach Belastungsintensität und -dauer unterscheiden. Das wichtigste Energiemolekül ist dabei ATP (Adenosintriphosphat), das durch drei unterschiedliche Stoffwechselwege bereitgestellt wird: Die anaerob-alaktazide Energiegewinnung erfolgt ohne Sauerstoff und ohne Laktatbildung durch die Spaltung von Kreatinphosphat. Sie liefert sehr schnell Energie für kurze, intensive Belastungen von wenigen Sekunden. Bei der anaerob-laktaziden Energiegewinnung wird Glukose ohne Sauerstoff abgebaut, wobei Milchsäure (Laktat) als Nebenprodukt entsteht. Dieser Prozess ermöglicht intensive Belastungen bis zu etwa zwei Minuten.
Die aerobe Energiebereitstellung ist der effizienteste Weg der Energiegewinnung. Bei diesem Prozess werden Kohlenhydrate und Fette unter Verwendung von Sauerstoff vollständig zu Kohlendioxid und Wasser abgebaut. Die aerobe Energiegewinnung aus Fetten spielt besonders bei längeren, moderaten Belastungen eine wichtige Rolle. Im Muskel laufen diese Prozesse parallel ab, wobei je nach Belastungsform unterschiedliche Anteile der Systeme genutzt werden. Die ATP Resynthese erfolgt kontinuierlich, um den Energiebedarf der Zellen zu decken. Während kurze, explosive Bewegungen hauptsächlich das anaerob-alaktazide System nutzen, greifen Ausdauerbelastungen vorwiegend auf die aerobe Energiebereitstellung zurück. Das Verständnis dieser Prozesse ist besonders im Sport wichtig, um Training und Ernährung optimal anzupassen.