Monohybride Erbgänge und ihre Varianten
Der monohybride Erbgang untersucht die Vererbung eines einzelnen Merkmals. Diese grundlegende Form der Vererbung wird in verschiedene Kategorien unterteilt, die jeweils spezifische Charakteristika aufweisen.
Autosomale Erbgänge
Bei autosomalen Erbgängen besteht keine Verbindung zwischen dem Auftreten eines Merkmals und dem Geschlecht. Das bedeutet, dass das Merkmal statistisch gleich häufig bei Frauen und Männern auftritt.
Autosomal dominante Erbgänge
Bei autosomal dominanten Erbgängen sind Betroffene entweder homozygot (AA) oder heterozygot (Aa) für das dominante Allel, während Unbetroffene homozygot rezessiv (aa) sind.
Highlight: Eine Krankheit mit autosomal dominantem Erbgang tritt oft über mehrere Generationen hinweg gehäuft auf.
Example: Es ist möglich, dass zwei phänotypisch betroffene Eltern ein unbetroffenes Kind bekommen.
Autosomal rezessive Erbgänge
Bei autosomal rezessiven Erbgängen sind Betroffene homozygot für das rezessive Allel (aa), während Unbetroffene entweder homozygot dominant (AA) oder heterozygot (Aa) sind.
Vocabulary: Das "gesunde" Allel ist dominant, während das "kranke" Allel rezessiv ist.
Example: Ein charakteristisches Merkmal autosomal rezessiver Erbgänge ist, dass zwei phänotypisch unbetroffene Eltern ein betroffenes Kind bekommen können.
Gonosomale Erbgänge
Gonosomale Erbgänge, auch als X-chromosomale Erbgänge bekannt, betreffen Gene, die auf den Geschlechtschromosomen liegen. Die meisten gonosomal vererbten Krankheiten sind auf dem X-Chromosom lokalisiert, da das Y-Chromosom nur wenige Allele trägt.
Gonosomal rezessive Erbgänge
Bei gonosomal rezessiven Erbgängen sind fast ausschließlich Männer betroffen. Frauen können Trägerinnen sein, ohne selbst betroffen zu sein.
Definition: Heterozygote Frauen (XᴬXᵃ) sind phänotypisch gesund, da sie neben dem X-Chromosom mit dem mutierten Allel ein weiteres X-Chromosom mit intaktem Allel besitzen. Sie werden als Überträgerinnen oder Konduktorinnen bezeichnet.
Highlight: Söhne von männlichen Merkmalsträgern können den Gendefekt nicht von ihrem Vater erben. Kranke Männer erben das betroffene Allel immer von ihren Müttern.
Gonosomal dominante Erbgänge
Gonosomal dominante Erbgänge sind sehr selten. Bei dieser Form der Vererbung sind Frauen häufiger betroffen als Männer.
Example: Alle Söhne betroffener Männer und unbetroffener Frauen sind unbetroffen, während alle Töchter betroffen sind. Erkrankte Männer vererben das Merkmal an alle ihre Töchter.
Diese detaillierte Übersicht der verschiedenen Erbgänge bietet eine solide Grundlage für das Verständnis der Stammbaumanalyse und der Vererbungsmuster in der Genetik. Sie ist besonders nützlich für Studierende, die sich mit den Grundlagen der Vererbungslehre und der Wahrscheinlichkeitsberechnung in der Genetik beschäftigen.