Erregungsleitung in Nervenzellen
Die Neurobiologie unterscheidet zwei Arten der Erregungsleitung in Nervenzellen: die kontinuierliche Erregungsleitung und die saltatorische Erregungsleitung. Bei der kontinuierlichen Erregungsleitung, die in marklosen Nervenfasern stattfindet, breitet sich das Aktionspotential durch Kriechstrom entlang der gesamten Axonmembran aus. Dies führt zu einer Depolarisation benachbarter Membranabschnitte und löst weitere Aktionspotentiale aus. Die Erregung pflanzt sich dabei nur in eine Richtung fort, da die Membran in Gegenrichtung noch refraktär ist.
Definition: Die kontinuierliche Erregungsleitung ist ein Prozess, bei dem sich das Aktionspotential ununterbrochen entlang der gesamten Länge eines marklosen Axons ausbreitet.
Im Gegensatz dazu findet die saltatorische Erregungsleitung in markhaltigen Nervenfasern statt. Hier ist das Axon von einer Myelinscheide umgeben, die es gegen die extrazelluläre Flüssigkeit abschirmt und die Bildung von Aktionspotentialen verhindert. Nur an bestimmten Stellen - dem Axonhügel, den Ranvier'schen Schnürringen und den Endknöpfchen - können Aktionspotentiale entstehen. Das Aktionspotential "springt" somit von einem Schnürring zum nächsten, was zu einer deutlich schnelleren Erregungsleitung führt.
Highlight: Die saltatorische Erregungsleitung bietet gegenüber der kontinuierlichen Erregungsleitung zwei wesentliche Vorteile: eine schnellere Signalübertragung und einen geringeren Energieverbrauch.