Weitere Belege für die Evolution
In der vergleichenden Anatomie unterscheiden wir zwischen Homologie und Analogie. Homologe Organe haben den gleichen Grundbauplan, analoge Organe haben dagegen eine ähnliche Funktion, aber unterschiedliche Herkunft.
Homologe Organe belegen die Verwandtschaft von Organismen. Sie werden anhand dreier Kriterien erkannt: ihrer Lage im Körper, ihrer spezifischen Qualität und der nachweisbaren Kontinuität durch Fossilien. Ein typisches Beispiel ist das Innenskelett der Vorderextremitäten von Landwirbeltieren.
Bei der Konvergenz entwickeln sich ähnliche Strukturen unabhängig voneinander durch ähnliche Lebensweisen. Die Flügel von Vögeln, Fledermäusen und Flugsauriern sind ein perfektes Beispiel dafür.
Lebende Fossilien sind Arten, die sich über geologisch lange Zeiträume kaum verändert haben. Das Schnabeltier ist ein faszinierendes Beispiel – es trägt sowohl Reptilienmerkmale (legt Eier) als auch Säugermerkmale (hat Fell und Milchdrüsen).
💡 Besonders aufschlussreich sind Rudimente – unvollständig ausgebildete Organe ohne erkennbare Funktion. Beim Menschen gehören dazu das Steißbein, die spärliche Körperbehaarung und der Wurmfortsatz. Sie zeugen von Strukturen, die bei unseren Vorfahren noch voll entwickelt waren.
Manchmal treten auch Atavismen auf – Merkmale, die bei Vorfahren normal waren, später zurückgebildet wurden, aber vereinzelt wieder erscheinen. Beim Menschen können das beispielsweise überzählige Brustwarzen oder ungewöhnlich starke Behaarung sein.