Evolutionäre Entwicklung und Biogeographie
Die Evolutionsfaktoren und genetische Variabilität zeigen sich besonders deutlich in der Embryonalentwicklung verschiedener Arten. Die übereinstimmenden Teilstrukturen und genetischen Baupläne weisen auf gemeinsame Vorfahren hin. Bei der divergenten Entwicklung kommt es zur Auseinanderentwicklung von Merkmalen innerhalb derselben Art, was durch natürliche Selektion gesteuert wird.
Definition: Rudimente sind unvollständig ausgebildete Organe, die ihre ursprüngliche Funktion nicht mehr erfüllen. Sie können jedoch neue Funktionen übernehmen und sind wichtige Belege für die Evolution.
Die Biogeographie untersucht die geografische Verteilung von Arten und deren evolutionäre Geschichte. Dabei spielen Isolation und Selektion eine zentrale Rolle. Der Endemismus beschreibt das ausschließliche Vorkommen einer Art in einem bestimmten Gebiet. Beim Entstehungsendemismus ist eine Art nur dort zu finden, wo sie entstanden ist, während beim Reliktendemismus eine früher weit verbreitete Art heute nur noch in einem begrenzten Gebiet vorkommt.
Beispiel: Die Wallace-Linie ist eine biogeographische Grenze in Südostasien, die deutliche Unterschiede in der Tier- und Pflanzenwelt aufzeigt. Sie verdeutlicht den Einfluss der Plattentektonik auf die Evolution.
Atavismen sind besondere evolutionäre Phänomene, bei denen bereits zurückgebildete Merkmale bei einzelnen Individuen wieder auftreten. Dies geschieht durch fehlerhafte Genregulation, wenn unterdrückte Gene wieder exprimiert werden. Konvergente Entwicklungen zeigen, wie ähnliche ökologische Nischen zu vergleichbaren Anpassungen bei nicht verwandten Arten führen können.