Artbildung und Evolutionsprozesse in der Biologie
Die Artbildung ist ein fundamentaler Prozess der Evolution, bei dem aus einer Ausgangspopulation neue Arten entstehen. Dieser komplexe Vorgang beginnt meist mit der Aufspaltung einer Population in Teilpopulationen, die sich genetisch und räumlich voneinander isolieren.
Definition: Eine Art ist eine Gruppe von Lebewesen, die sich untereinander fortpflanzen können und fruchtbare Nachkommen erzeugen. Der Genpool einer Art umfasst alle Genvarianten, die in einer Population vorkommen.
Bei der allopatrischen Artbildung werden Populationen durch geografische Barrieren getrennt. Dies kann durch Gebirgsbildung, Entstehung von Wüsten oder Meeresarmen geschehen. Die getrennten Populationen entwickeln sich dann unabhängig voneinander weiter, wobei unterschiedliche Selektionsdrücke zu verschiedenen Anpassungen führen.
Die sympatrische Artbildung hingegen findet statt, wenn sich neue Arten ohne geografische Trennung entwickeln. Dies geschieht häufig durch genetische Isolation, etwa durch Polyploidie bei Pflanzen oder durch Verhaltensunterschiede bei der Partnerwahl. Ein bekanntes Beispiel ist die Entstehung neuer Apfelwickler-Rassen, die sich auf verschiedene Obstarten spezialisiert haben.