Molekulare Stammbaumanalyse
Die moderne Evolutionsforschung nutzt molekulare Methoden wie Aminosäuresequenzanalyse und DNA-Sequenzanalyse, um Verwandtschaftsbeziehungen zwischen Arten zu ermitteln. Diese Methoden basieren auf einem einfachen Prinzip: Je ähnlicher die molekularen Bausteine zweier Arten sind, desto näher sind sie miteinander verwandt.
Bei der Aminosäuresequenzanalyse werden die Abfolgen der Aminosäuren in bestimmten Proteinen verglichen. Da die Aminosäuresequenz direkt von der DNA-Sequenz abhängt, lassen sich daraus Rückschlüsse auf die genetische Verwandtschaft ziehen. Je mehr die Sequenzen übereinstimmen, desto weniger Zeit ist seit der Trennung der Entwicklungslinien vergangen.
Besonders häufig wird das Protein Cytochrom c für solche Vergleiche verwendet, da es bei fast allen Lebewesen vorkommt und eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel spielt. Durch seine evolutionäre Konservierung eignet es sich hervorragend für die Erstellung von Stammbäumen Evolution.
Mit solchen molekularen Methoden lässt sich beispielsweise die Besiedlungsgeschichte der Hawaii-Inseln durch Kleidervögel rekonstruieren. Die genetische Distanz zwischen verschiedenen Vogelgruppen korreliert mit dem Zeitpunkt ihrer evolutionären Trennung, was wiederum mit dem Entstehungsalter der verschiedenen Inseln zusammenhängt.
Praxistipp: Bei der Interpretation eines evolutionären Stammbaums achte auf die Verzweigungspunkte – sie zeigen den letzten gemeinsamen Vorfahren zweier Gruppen an. Je näher der Verzweigungspunkt an der Gegenwart liegt, desto enger ist die Verwandtschaft!
Die Kombination morphologischer und molekularer Daten liefert uns heute ein umfassendes Bild der Evolutionsgeschichte und ermöglicht es, komplexe Stammbaum erstellen Evolution Übungen durchzuführen.