Isolationsmechanismen und Artbegriffe
Der morphologische Artbegriff basiert auf äußeren Merkmalen zur Identifizierung von Arten, kann aber zu Fehlschlüssen führen. Der biologische Artbegriff definiert Arten als Gruppen von Populationen, die sich untereinander fortpflanzen können und von anderen Gruppen reproduktiv isoliert sind.
Definition: Der biologische Artbegriff besagt: "Arten sind Gruppen natürlicher Populationen, deren Individuen sich tatsächlich oder potentiell untereinander kreuzen können und die von anderen solchen Gruppen reproduktiv isoliert sind."
Isolationsmechanismen verhindern oder verringern den Genaustausch zwischen Arten und tragen zur Evolution neuer Arten bei. Sie werden in präzygotische und postzygotische Barrieren unterteilt.
Präzygotische Barrieren wirken vor der Befruchtung:
- Habitat-Isolation: Potenzielle Sexualpartner leben im selben Biotop, besiedeln aber unterschiedliche Habitate.
Beispiel: Parasiten, die auf unterschiedliche Wirte spezialisiert sind, zeigen ökologische Isolation.
- Verhaltens-Isolation: Sexualpartner senden artspezifische Paarungssignale aus.
Beispiel: Sexuallockrufe bei Vögeln demonstrieren ethologische Isolation.
- Zeitliche Isolation: Individuen verschiedener Arten paaren sich zu unterschiedlichen Jahreszeiten.
Beispiel: Gras- und Wasserfrösche zeigen zeitliche Isolation in ihren Paarungszeiten.