Erwartungshorizont für PCR-Aufgaben
Die zweite Seite des Dokuments enthält einen Erwartungshorizont für Aufgaben zur Polymerase-Kettenreaktion. Dieser gibt detaillierte Informationen darüber, was von Schülern bei der Beantwortung von Fragen zur PCR erwartet wird.
Für die Auswertung des Temperaturverlaufs im Thermocycler wird erwartet, dass Schüler die drei PCR Phasen korrekt identifizieren und beschreiben können:
- Denaturierung bei 95°C
- Primer-Anlagerung (Annealing) bei etwa 60°C
- DNA-Synthese (Elongation) bei 70°C
Bei der Erläuterung des PCR-Vorgangs sollen die Schüler verstehen, dass die Primer sich an die 3'-Enden der DNA-Einzelstränge anlagern und die DNA Polymerase von dort aus in 5'-3'-Richtung neue Stränge synthetisiert.
Highlight: Die Richtung der DNA-Synthese ist entscheidend: Der Einzelstrang wird in 3' zu 5'-Richtung abgelesen, während der neue Strang von 5' zu 3' gebildet wird.
Bezüglich der Zykluslänge wird erwartet, dass die Schüler erkennen, dass diese von der Länge des zu kopierenden DNA-Abschnitts und der Geschwindigkeit der Polymerase abhängt.
Example: Je kürzer der DNA-Abschnitt und je schneller die Syntheserate der Polymerase, desto kürzer ist ein PCR-Zyklus.
Die Notwendigkeit verschiedener Primer wird damit begründet, dass die beiden entstehenden Einzelstränge unterschiedliche Startsequenzen aufweisen und daher komplementäre Primer-Sequenzen benötigen.
Vocabulary: Komplementäre Basensequenz - Die passende Gegensequenz zu einer DNA-Sequenz, bei der A mit T und C mit G paart.
Schließlich wird die Bedeutung der Hitzestabilität der Taq Polymerase hervorgehoben. Es wird erwartet, dass die Schüler verstehen, warum eine nicht-hitzestabile Polymerase für die PCR ungeeignet wäre.
Quote: "Eine DNA-Polymerase aus Organismen, die nicht an heiße Umgebungen angepasst sind, würde schon vor dem Erreichen von 70 °C denaturieren und damit unwirksam werden."