Genetischer Fingerabdruck mittels STR-Analyse
Die STR-Methode für den genetischen Fingerabdruck ist ein leistungsfähiges Werkzeug in der modernen Kriminalistik. Sie nutzt die Variabilität in der Anzahl von kurzen, sich wiederholenden DNA-Sequenzen, den sogenannten Short Tandem Repeats (STRs), um Individuen eindeutig zu identifizieren.
Definition: Short Tandem Repeats (STRs) sind kurze DNA-Sequenzen von 2-10 Basenpaaren, die sich tandemartig 3-40 Mal wiederholen.
Der Prozess beginnt mit der PCR-Methode, bei der spezifische, nicht-codierende DNA-Abschnitte vervielfältigt werden. Diese Abschnitte enthalten die STRs, deren Anzahl von Person zu Person variiert, während die Basensequenz selbst bei allen Menschen gleich ist.
Highlight: Die Anzahl der STR-Wiederholungen ist individuell unterschiedlich und bildet die Grundlage für die eindeutige Identifikation.
Die Auswertung der STRs erfolgt in drei Schritten:
- Zählen der vorhandenen STRs
- Vergleich mit den Ergebnissen der Gelelektrophorese
- Identifikation des Täters durch Mustervergleich
Example: In einem Kriminalfall werden DNA-Proben von Tatverdächtigen mit am Tatort gefundenen Spuren verglichen. Die Anzahl der STR-Wiederholungen wird für jede Probe bestimmt und in einem Bandenmuster dargestellt.
Das Beispiel zeigt DNA-Fragmente von drei Tatverdächtigen und einer am Tatort gefundenen Spur. Durch den Vergleich der Bandenmuster kann der Täter identifiziert werden. In diesem Fall stimmt das Muster der Tatort-Spur mit dem des Tatverdächtigen 1 (Martin V.) überein.
Vocabulary: Gelelektrophorese ist eine Methode zur Auftrennung von DNA-Fragmenten nach ihrer Größe in einem elektrischen Feld.
Die STR-Analyse hat die DNA-Analyse in der Kriminalistik revolutioniert und bietet eine hohe Genauigkeit bei der Täteridentifikation. Sie ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Anwendung des genetischen Fingerabdrucks in der forensischen Wissenschaft.