Kontrolle und Produktion des künstlichen Insulins
Für die erfolgreiche Herstellung von Insulin mit Bakterien ist eine gründliche Kontrolle unerlässlich. Das neu konstruierte Plasmid trägt sowohl das menschliche Insulin-Gen als auch ein Gen für Ampicillin-Resistenz, während das ursprünglich vorhandene Tetracyclin-Resistenzgen inaktiviert wurde.
Um zu prüfen, ob das Insulin-Gen erfolgreich eingebaut wurde, nutzt man eine elektrophoretische Kontrolle. Ein korrekt modifiziertes Plasmid muss größer sein als das Ausgangsplasmid. Diese Plasmide werden dann zurück in die Bakterienzellen eingebracht.
Die biotechnologische Herstellung von Insulin wird durch ein kluges Selektionsverfahren abgesichert. Alle Bakterien werden auf eine Ampicillin-Platte gegeben - nur jene mit dem modifizierten Plasmid überleben. Zur weiteren Kontrolle nutzt man die Stempeltechnik: Mit einem Samtstempel wird eine Kopie der Bakterienkolonien auf eine Tetracyclin-Platte übertragen. Bakterien, die das Insulin-Gen eingebaut haben, sterben auf dieser Platte ab, da ihr Tetracyclin-Resistenzgen inaktiviert wurde.
Merke dir: Die künstliche Insulin-Herstellung mit gentechnisch veränderten Bakterien liefert heute den Großteil des weltweit benötigten Humaninsulins und hat die frühere Gewinnung aus tierischen Quellen fast vollständig ersetzt.
Die ausgewählten Bakterienkulturen mit dem korrekten Plasmid werden vermehrt, geöffnet, und das produzierte Humaninsulin wird gereinigt. Das so gewonnene Insulin ist strukturell identisch zum menschlichen Insulin und kann zur Herstellung von Diabetes-Medikamenten verwendet werden.