HIV-Typen und ihre Unterschiede im Krankheitsverlauf
Die beiden bekannten Varianten des HI-Virus, HIV Typ 1 und HIV Typ 2, unterscheiden sich deutlich in ihrer Entwicklung und ihrem Einfluss auf das Immunsystem. Der häufigere HIV Typ 1 führt durchschnittlich nach 5-6 Jahren zum Ausbruch von AIDS, wenn keine Behandlung erfolgt. Im Gegensatz dazu verläuft eine Infektion mit HIV Typ 2 deutlich langsamer - hier vergehen im Durchschnitt etwa 15 Jahre bis zum Auftreten von AIDS-definierenden Erkrankungen.
Definition: HIV Typ 2 zeichnet sich durch eine höhere CD4-Zellzahl und eine geringere Viruslast aus, was den langsameren Krankheitsverlauf erklärt.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen den beiden Virustypen liegt in ihrer Auswirkung auf das Immunsystem. Bei HIV Typ 2 bleibt die CD4-Zellzahl, die ein wichtiger Marker für die Funktionsfähigkeit des Immunsystems ist, länger auf einem höheren Niveau. Gleichzeitig ist die Viruslast - also die Menge der Viren im Blut - bei HIV Typ 2 deutlich geringer als bei HIV Typ 1. Dies erklärt auch die längere asymptomatische Phase bei HIV Typ 2-Infektionen.
Die unterschiedlichen Verläufe haben wichtige Auswirkungen auf die HIV-positiv Lebenserwartung und die Behandlungsstrategien. Während bei HIV Typ 1 ein frühzeitiger Therapiebeginn besonders wichtig ist, kann bei HIV Typ 2 unter bestimmten Umständen länger abgewartet werden. Allerdings ist bei beiden Typen eine regelmäßige medizinische Überwachung unerlässlich, um den optimalen Zeitpunkt für den Behandlungsbeginn nicht zu verpassen.