Die verschiedenen Gedächtnistypen und ihre Bedeutung
Beim Lernen aus neurobiologischer Sicht unterscheiden wir drei fundamentale Gedächtnistypen: Das Ultrakurzzeitgedächtnis, das Kurzzeitgedächtnis und das Langzeitgedächtnis. Jeder dieser Typen hat spezifische Funktionen und Eigenschaften, die für den Lernprozess wichtig sind.
Das Ultrakurzzeitgedächtnis, auch als sensorisches Gedächtnis bekannt, speichert Sinneseindrücke für etwa 0,5 bis 2 Sekunden. Diese kurze Speicherung ermöglicht es dem Gehirn, relevante von irrelevanten Informationen zu filtern. Die Verarbeitung findet in den sensiblen Rindenbereichen statt.
Beispiel: Wenn Sie einen kurzen Blick auf eine Telefonnummer werfen, können Sie sie für wenige Sekunden im Ultrakurzzeitgedächtnis behalten.
Das Kurzzeitgedächtnis fungiert als temporärer Speicher für etwa 15-20 Minuten. Es ist der Arbeitsbereich des Gehirns, wo Informationen aktiv verarbeitet werden, bevor sie ins Langzeitgedächtnis übergehen können. Der Hippocampus und der Papez-Kreislauf sind die wichtigsten Gehirnregionen für diese Funktion.
Fachbegriff: Der Papez-Kreislauf ist ein neuronales System, das für die Übertragung von Informationen zwischen verschiedenen Gehirnregionen und die Bildung von Gedächtnisinhalten verantwortlich ist.