Die Funktionsweise des Nervensystems basiert auf komplexen elektrochemischen Prozessen.
Das Reiz-Reaktions-Schema ist ein grundlegendes Prinzip der Nervenweiterleitung im menschlichen Körper. Wenn ein Reiz auf Sinneszellen trifft, wird dieser durch Transduktion in eine elektrische Erregung umgewandelt. Diese Umwandlung ist entscheidend für die Weiterleitung von Informationen im Nervensystem. Die Neuronen spielen dabei eine zentrale Rolle, da sie durch ihr Membranpotenzial und die Verteilung von geladenen Teilchen Signale übertragen können.
Der Prozess beginnt, wenn Sinneszellen einen Reiz wahrnehmen. Diese spezialisierten Zellen wandeln verschiedene Arten von Reizen (wie Licht, Druck oder Temperatur) in elektrische Signale um. Das Membranpotenzial der Neuronen wird durch die unterschiedliche Verteilung von Natrium- und Kaliumionen auf beiden Seiten der Zellmembran aufrechterhalten. Wenn ein Reiz stark genug ist, öffnen sich spezielle Ionenkanäle, wodurch sich das elektrische Potenzial der Zelle verändert. Diese Änderung führt zur Entstehung eines Aktionspotenzials, das sich entlang des Neurons ausbreitet. Die Weiterleitung erfolgt dabei über die Axone der Nervenzellen, wobei die Myelinscheiden als Isolatoren dienen und die Geschwindigkeit der Signalübertragung erhöhen. An den Synapsen wird das elektrische Signal dann in ein chemisches umgewandelt, um auf die nächste Nervenzelle übertragen zu werden.
Die präzise Koordination dieser Prozesse ermöglicht es dem Nervensystem, Informationen schnell und zuverlässig zu verarbeiten und weiterzuleiten. Dies ist die Grundlage für alle unsere Wahrnehmungen, Bewegungen und Denkprozesse.