Pflegemaßnahmen und Umkehrisolation
Bei Leukämiepatienten sind spezielle Pflegebasismaßnahmen erforderlich:
Bei der Mobilisation müssen Allgemeinbefinden, Schwindel und Sturzgefahr beachtet werden. Die Körperpflege erfordert besondere Vorsicht: Keine Nassrasur, sondern nur Trockenrasur verwenden, Hautfalten gut abtrocknen und eincremen sowie täglicher Wäschewechsel. Die Mundpflege sollte mehrmals täglich erfolgen, wobei die Mundschleimhaut regelmäßig zu inspizieren ist.
Bei der Ernährung müssen keimbelastete Lebensmittel gemieden werden (ungeschältes Obst, rohes Gemüse, Fisch, Fleisch, Frischmilch, Schimmelpilzprodukte). Wichtig sind zudem verschiedene Prophylaxen Pneumonie−,Parotitis−,Zystitisprophylaxe sowie die Beratung zu Infektionsquellen und Kontrolluntersuchungen.
Die Umkehrisolation (Schutzisolierung) umfasst:
- Unterbringung im Einzelzimmer mit Bad und Schleuse
- Tragen von Schutzkittel und Mundschutz im Zimmer
- Eingeschränkter Besuch nur von gesunden Personen
- Regelmäßige Zimmerdesinfektion und strenge Händehygiene
- Verbot von Blumen und Topfpflanzen
- Täglicher Wäschewechsel und keimarme Nahrung
Zur seelischen Unterstützung sollte der Patient über den Sinn der Schutzisolierung informiert werden. Kontakte zur Außenwelt über Briefe und Telefonate sowie individuelle Besuchszeiten und Beschäftigungsmöglichkeiten sind wichtig.
Der Portkatheter ist ein implantierter subkutaner Venenverweilkatheter mit einer selbstschließenden Membran, die etwa 2.000 Punktionen über ca. 2 Jahre standhält. Die Punktion erfolgt unter aseptischen Bedingungen mit einer speziellen Huber-Nadel.
💡 Wichtig für die Praxis: Die Umkehrisolation ist für Patienten psychisch sehr belastend. Achte daher besonders auf emotionale Unterstützung und schaffe Möglichkeiten für soziale Kontakte, ohne den Schutz vor Keimen zu gefährden.