Masern - Eine gefährliche Viruserkrankung
Der Masernvirus, auch als Paramyxoviridae bekannt, ist ein hochgradig ansteckender Erreger, der ausschließlich Menschen befällt. Es handelt sich um ein etwa 100-250nm großes Virus mit RNA-Genom und helicaler Hülle. Der Virus greift bevorzugt die Schleimhäute in Mund und Nase sowie die Bindehäute an.
Definition: Masern sind eine hochansteckende Viruserkrankung, die durch das Masernvirus (Paramyxoviridae) verursacht wird.
Die Masern-Symptome bei Kindern und Erwachsenen entwickeln sich typischerweise in zwei Phasen. Zunächst treten unspezifische Beschwerden auf:
• Mäßiges Fieber
• Trockener Husten
• Halsschmerzen und Schnupfen
• Abgeschlagenheit und Müdigkeit
• Kopf- und Bauchschmerzen
Nach 2-3 Tagen kommen charakteristische Zeichen hinzu:
• Bindehautentzündung mit erhöhter Lichtempfindlichkeit
• Tränende Augen und aufgedunsenes Gesicht
• Weißlicher Belag an der Wangenschleimhaut (Koplik-Flecken)
Highlight: Die Koplik-Flecken sind ein wichtiges diagnostisches Merkmal der Masern im Frühstadium.
Die Masern-Behandlung ist hauptsächlich symptomatisch, da es keine spezifische antivirale Therapie gibt. Besonders gefährlich sind mögliche Komplikationen wie Ohr- oder Lungenentzündung. In seltenen Fällen kann es auch zu einer Gehirnentzündung kommen, was eine Folge der Immunschwächung durch das Virus ist.
Highlight: Etwa 20% aller Infizierten sterben an den Folgen der Masern-Komplikationen, was die hohe Masern-Mortalität ohne Impfung verdeutlicht.
Die Übertragung des Virus erfolgt als Tröpfcheninfektion über alle Körperflüssigkeiten. Nach der Infektion schleust der Virus sein Erbgut in die befallenen Zellen ein und bricht innerhalb von 8-10 Tagen vollständig aus.
Der beste Schutz gegen Masern ist die Impfung. Der Impfstoff besteht aus abgeschwächten Masernviren. Empfohlen wird die erste Impfung für Säuglinge im Alter von 11-14 Monaten, gefolgt von einer zweiten Dosis nach vier Wochen. Die Immunität entwickelt sich etwa 10-14 Tage nach der Impfung.
Vocabulary: MMR-Impfung: Kombinationsimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln
Example: Nach Kontakt mit einem Infizierten kann eine Impfung bis zu 3 Tage danach noch wirksam sein (Post-Expositions-Prophylaxe).
Die weltweite Verbreitung der Masern hat sich dank umfangreicher Impfkampagnen deutlich verringert:
• Im Jahr 2000 gab es noch 30-40 Millionen Infizierte und 535.000 Todesfälle
• 2018 sank die Zahl auf 9,8-7,6 Millionen Infizierte und 16.000 Todesfälle
• Zwischen 2003 und 2010 sank die Sterblichkeit um rund 74%
Highlight: Trotz der Fortschritte kommt es in Entwicklungsländern noch immer zu Masern-Epidemien mit hohen Sterblichkeitsraten.
Diese Masern-Todesfälle-Statistik unterstreicht die Bedeutung flächendeckender Impfprogramme für die globale Gesundheit. Die Masern-Impfung ist eine der effektivsten Präventionsmaßnahmen und hat das Potenzial, die Krankheit weltweit auszurotten.