Die Muskelkontraktion ist ein komplexer Vorgang, der durch das Zusammenspiel verschiedener Proteine und Moleküle ermöglicht wird.
Der Aufbau der Muskelfaser ist hierarchisch gegliedert und besteht aus mehreren Strukturen. Die kleinste funktionelle Einheit ist das Sarkomer, das sich aus den Proteinen Aktin und Myosin zusammensetzt. Diese Proteine sind in einer speziellen Anordnung organisiert, wobei die Myosinköpfe mit den Aktinfilamenten interagieren können. Die Myofibrillen bestehen aus vielen hintereinander geschalteten Sarkomeren und bilden die kontraktilen Elemente der Muskelzelle.
Die Gleittheorie der Muskelkontraktion erklärt den grundlegenden Mechanismus der Muskelverkürzung. Dabei spielen Calcium und ATP eine zentrale Rolle. Wenn ein Nervenimpuls die Muskelzelle erreicht, wird Calcium aus dem sarkoplasmatischen Retikulum freigesetzt. Dies ermöglicht den Querbrückenzyklus, bei dem sich die Myosinköpfe an die Aktinfilamente anheften und diese gegeneinander verschieben. Für diesen Prozess wird ATP als Energielieferant benötigt. Die Skelettmuskulatur verfügt über verschiedene Fasertypen: Die langsamen Typ-1-Fasern (rote Muskelfasern) sind ausdauernd und ermüden kaum, während die schnellen Typ-2-Fasern (weiße Muskelfasern) mehr Kraft entwickeln können, aber schneller ermüden. Der gesamte Ablauf der Muskelkontraktion ist ein präzise regulierter Prozess, der es uns ermöglicht, sowohl schnelle, kraftvolle Bewegungen als auch ausdauernde Aktivitäten auszuführen.