Nahrungskette vs. Nahrungsnetz
Die Nahrungskette zeigt vereinfacht, wie Energie von einer Stufe zur nächsten weitergegeben wird – wie im Beispiel der Waldnahrungskette: Lorbeer → Schildläuse → Marienkäfer → Eidechsen → Katzen → Greifvögel, mit Würmern als Destruenten. Solche linearen Modelle sind ideal, um die Nahrungskette für Kinder zu erklären.
Das lineare Modell hat jedoch Grenzen: In der Natur ernähren sich Räuber von verschiedenen Beutetieren, und ein Beutetier hat mehrere Fressfeinde. Auch Allesfresser (Omnivoren) und fleischfressende Pflanzen passen nicht ins einfache Schema. Die realen Beziehungen sind viel komplexer!
Ein Nahrungsnetz löst diese Probleme, indem es die Verknüpfung mehrerer Nahrungsketten darstellt. Im Waldbeispiel zeigt es, wie etwa Rehe und Kaninchen Gras fressen, während Füchse sowohl Kaninchen als auch kleinere Tiere jagen können. Dies bildet die natürlichen Nahrungsketten im Wald realistischer ab.
Merke dir: Der Unterschied zwischen Nahrungskette und Nahrungsnetz liegt in der Komplexität. Die Nahrungskette ist linear (A frisst B frisst C), während das Nahrungsnetz die tatsächlichen vielfältigen Beziehungen abbildet.
Die Nahrungspyramide visualisiert den Energiefluss eindrucksvoll: Von der Basis (Produzenten mit 100% Energie) nimmt die verfügbare Energie mit jeder Stufe um 90% ab. Bei Primärkonsumenten sind es noch 10%, bei Sekundärkonsumenten 1% und beim Endkonsumenten nur noch 0,01% der ursprünglichen Energie. Dies erklärt, warum es in einem Stoffkreislauf im Ökosystem viele Pflanzen, weniger Pflanzenfresser und nur wenige Raubtiere geben kann.