Nahrungskette und Nahrungsnetz - So hängt alles zusammen
Stell dir vor, du könntest alle "Wer-frisst-wen"-Beziehungen in der Natur sichtbar machen. Eine Nahrungskette zeigt dir genau das: eine gerade Linie von einem Lebewesen zum nächsten. Zum Beispiel: Birnbaum → Käfer → Specht → Habicht.
In der Realität ist das aber viel komplizierter! Die meisten Tiere fressen nicht nur eine Sache und werden auch von verschiedenen Räubern gejagt. Deshalb entsteht ein Nahrungsnetz - ein verzweigtes System aus vielen miteinander verbundenen Nahrungsketten.
Die Biomassepyramide zeigt dir, warum es so wenige große Raubtiere gibt. Sie stellt dar, wie viel Gewicht alle Lebewesen einer Stufe zusammen haben. Ganz unten stehen die Produzenten (Pflanzen) mit der größten Biomasse, dann kommen die Pflanzenfresser, dann die kleinen Fleischfresser und ganz oben die großen Raubtiere mit der geringsten Biomasse.
Merkregel: Pro Stufe nach oben verlieren wir etwa 90% der Biomasse - deshalb wird die Pyramide immer schmaler!
Energiefluss - Warum die Sonne alles antreibt
Hier wird's richtig spannend: Energie kann weder erschaffen noch zerstört werden - sie wandelt sich nur um! Die Sonne liefert die Energie, Pflanzen fangen sie durch Fotosynthese ein und verwandeln sie in chemische Energie.
Der Haken? Bei jeder Übertragung von einer Trophiestufe zur nächsten gehen etwa 90% der Energie verloren. Das passiert durch Atmung, Wärmeabgabe und unverdauliche Reste. Deshalb können nur etwa 10% der Energie an die nächste Stufe weitergegeben werden.
Anders als Stoffe, die im Kreislauf bleiben, fließt Energie nur in eine Richtung durch das Ökosystem. Deshalb brauchen alle Ökosysteme ständig neue Energie von der Sonne - ohne sie würde alles zusammenbrechen!
Faustregel: Jede höhere Trophiestufe bekommt nur 10% der Energie der vorherigen Stufe!