Wirkung von Giften und Drogen an Synapsen
Verschiedene Synapsengifte können die Reizweiterleitung an Nervenzellen beeinflussen und schwerwiegende Folgen haben:
Curare konkurriert mit Acetylcholin um die Bindung an Rezeptoren (kompetitiver Hemmstoff) und verhindert die Öffnung von Ionenkanälen. Die Erregungsübertragung unterbleibt, was zu Lähmungen der Muskulatur und im schlimmsten Fall zum Tod durch schlaffe Atemlähmung führt.
Das Botulinusgift blockiert die Transmitterfreisetzung aus den synaptischen Bläschen, indem es Proteine des Vesikel-Fusionsapparats spaltet. Auch hier unterbleibt die Erregungsübertragung mit ähnlichen Folgen wie bei Curare.
Alkylphosphate (wie das Insektizid E605, Tabun oder Sarin) hemmen das Enzym Acetylcholinesterase. Die Spaltung des Transmitters unterbleibt, wodurch sich die Ionenkanäle wiederholt öffnen. Die dauerhaft hohe Transmitter-Konzentration führt zu einem übermäßigen Na⁺-Einstrom und einer Dauererregung. Die Folge sind starke Verkrampfungen und im Extremfall der Tod durch starre Atemlähmung.
☠️ Das Gift der Schwarzen Witwe (Alpha-Latrotoxin) verursacht eine dauerhafte Öffnung der Ca²⁺-Kanäle. Die erhöhte Acetylcholin-Konzentration führt zu einem verstärkten Na⁺-Einstrom, PSP und Aktionspotential, was fortwährende Muskelkontraktionen zur Folge hat.
Diese Gifte zeigen, wie empfindlich das Gleichgewicht an den Synapsen ist und wie verschiedene Substanzen die Signalübertragung im Nervensystem stören können.