Wirkung von Giften und Drogen an Synapsen
Verschiedene Synapsengifte können in den Prozess der Signalübertragung eingreifen und haben dabei unterschiedliche Angriffspunkte und Wirkungen.
Curare, ein Pfeilgift südamerikanischer Indianer, konkurriert mit Acetylcholin um die Bindung an den Rezeptoren (kompetitiver Hemmstoff). Durch diese Blockade können sich keine Ionenkanäle öffnen, und die Erregungsübertragung unterbleibt. Die Folge sind Lähmungen der Muskulatur und im schlimmsten Fall der Tod durch schlaffe Atemlähmung.
Das Gift der Schwarzen Witwe Alpha−Latrotoxin wirkt ganz anders an der Synapse. Es bewirkt eine dauerhafte Öffnung der Ca²⁺-Kanäle, was zu einer erhöhten Acetylcholin-Konzentration und einem verstärkten Na⁺-Einstrom führt. Das Resultat sind fortwährende Muskelkontraktionen.
Das Botulinusgift blockiert die Transmitterfreisetzung aus den synaptischen Bläschen, indem es Proteine des Vesikel-Fusionsapparats spaltet. Dadurch können die Vesikel nicht in den synaptischen Spalt abgeschnürt werden, und die Erregungsübertragung unterbleibt. Auch hier kommt es zu Lähmungen und möglicherweise zum Tod durch Atemlähmung.
Alkylphosphate wie das Insektizid E605 oder die Kampfstoffe Tabun und Sarin hemmen das Enzym Acetylcholinesterase. Dadurch unterbleibt die Spaltung des Transmitters, und die Ionenkanäle öffnen sich wiederholt. Die resultierende Dauererregung führt zu starken Verkrampfungen und kann zum Tod durch starre Atemlähmung führen.
💡 Synapsengifte sind wie Saboteure im Kommunikationssystem deines Körpers: Manche blockieren die Nachrichtenübermittlung komplett, andere sorgen für einen unkontrollierbaren Nachrichtenfluss – beides kann lebensgefährlich sein!
Atropin, ein weiteres Gift, blockiert ähnlich wie Curare die Kanäle für den Na⁺-Einstrom und verhindert so die Ausbildung eines postsynaptischen Potentials.