Synapsengifte und ihre Wirkung auf die Nervenreizleitung
Die Neurobiologie einfach erklärt: Synapsengifte sind hochspezifische Substanzen, die gezielt in die Reizweiterleitung an den Synapsen eingreifen. Das Aktionspotential und die synaptische Übertragung können an verschiedenen Stellen gestört werden, was zu unterschiedlichen neurologischen Auswirkungen führt.
Definition: Synapsengifte sind Substanzen, die die Reizweiterleitung an den Synapsen stören, indem sie verschiedene Mechanismen der synaptischen Übertragung beeinflussen.
Die Wirkungsmechanismen der Synapsengifte lassen sich in sechs Hauptkategorien einteilen. Der erste Typ blockiert die Na+-Ionenkanäle, wodurch kein Aktionspotential mehr entstehen kann. Dies führt zur Lähmung, da die elektrische Erregungsweiterleitung unterbrochen wird. Der zweite Mechanismus bewirkt eine massive Ausschüttung von Neurotransmittern wie Acetylcholin in den synaptischen Spalt. Da diese nicht schnell genug abgebaut werden können, kommt es zu einer übermäßigen Stimulation der postsynaptischen Membran und folglich zu Krämpfen.
Ein dritter Wirkmechanismus basiert auf der irreversiblen Bindung an Rezeptoren der postsynaptischen Membran. Dadurch wird der Natrium-Einstrom verhindert und die Aktionspotential Depolarisation kann nicht stattfinden. Die vierte Kategorie verhindert die Freisetzung der Transmitter in den synaptischen Spalt oder führt zu einer Fehlleitung der Transmitter direkt in die Endknöpfchen. Die fünfte und sechste Kategorie greifen in den Stoffwechsel der Neurotransmitter ein: Entweder wird deren Synthese blockiert oder ihre Wiederaufnahme bzw. ihr Abbau verhindert.
Highlight: Die Wirkung von Synapsengiften demonstriert das Alles-oder-Nichts-Prinzip Nervenzelle, da bereits kleine Mengen dieser Substanzen ausreichen, um die neuronale Signalübertragung vollständig zu unterbrechen.