Reflexe sind automatische, unwillkürliche Antworten des Körpers auf bestimmte Reize, die unserem Schutz und der Aufrechterhaltung wichtiger Körperfunktionen dienen.
Bei Menschen unterscheiden wir zwischen verschiedenen Arten von Reflexen:
Angeborene Reflexe sind von Geburt an vorhanden und überlebenswichtig. Dazu gehören der Schluckreflex, der Lidschlussreflex zum Schutz der Augen und der Hustenreflex. Diese Reflexe beim Menschen laufen über einen festgelegten Reflexbogen ab und können nicht willentlich unterdrückt werden.
Im Gegensatz dazu stehen die erlernten Reflexe oder bedingte Reflexe, die erst im Laufe des Lebens erworben werden. Ein klassisches Beispiel ist das automatische Bremsen beim Autofahren, wenn die Ampel rot wird. Auch der Polysynaptische Reflex wie der Rückzugsreflex bei Berührung heißer Gegenstände gehört zu dieser Kategorie. Bei einem monosynaptischen Reflex wie dem Patellarsehnenreflex ist nur ein Synapse zwischen sensorischem und motorischem Neuron beteiligt, während beim polysynaptischen Reflex mehrere Synapsen und Interneurone involviert sind.
Besonders interessant ist der Unterschied zwischen Reflex und Reaktion: Während Reflexe automatisch und unwillkürlich ablaufen, sind Reaktionen bewusste Handlungen, die wir steuern können. Eigenreflexe wie der Kniesehnenreflex werden durch Dehnung des eigenen Muskels ausgelöst, während Fremdreflexe durch äußere Reize aktiviert werden. Der Reflexbogen bildet dabei den anatomischen Weg, über den Reflexe vermittelt werden - vom Rezeptor über afferente Nervenfasern zum Rückenmark und über efferente Fasern zum Erfolgsorgan. In manchen Fällen können auch pathologische Reflexe auftreten, die auf neurologische Erkrankungen hinweisen können.