Codierung von Signalen im Nervensystem
Digitale Codierung: Die Frequenzcodierung
Die Frequenzcodierung ist ein Beispiel für digitale Codierung im Nervensystem:
- Bei intensiven Reizen entstehen viele Aktionspotentiale in kurzer Zeit hoheFrequenz
- Bei längeren Reizen wird die Information durch mehr Aktionspotentiale codiert
- Alle Aktionspotentiale haben die gleiche Amplitude Ho¨he - das sogenannte "Alles-oder-Nichts-Prinzip"
Vorteile der digitalen Codierung:
- Eindeutige Informationsverarbeitung mit integriertem "Überlastungsschutz"
- Keine ständige Spaltung und Resynthese chemischer Substanzen notwendig
- Ionen für die Signalübertragung werden mit der Nahrung aufgenommen
Wichtiges Konzept: Die Frequenzkodierung Aktionspotential bedeutet, dass die Stärke eines Reizes durch die Anzahl der Aktionspotentiale pro Zeiteinheit Frequenz codiert wird, nicht durch ihre Größe.
Analoge Codierung: Die Amplitudencodierung
Bei der Amplitudencodierung als Form der analogen Signalverarbeitung gilt:
- Intensive Reize erzeugen postsynaptische Potentiale PSP mit hoher Amplitude
- Längere Reize bewirken ein länger anhaltendes postsynaptisches Potential
- Die Menge einströmender Ca²⁺-Ionen oder freigesetzter Acetylcholinmoleküle ist proportional zur Aktionspotentialfrequenz
Vorteile der analogen Codierung:
- Proportionale Umwandlung elektrischer in chemische Signale ermöglicht die Überwindung des synaptischen Spalts
- Die Folgezelle wird entsprechend der Reizstärke aktiviert
- Verlustfreie Signalübertragung mit guter Anpassung an die Erregungsstärke
- Bessere Regulierbarkeit durch Unterteilung in einzelne chemische Prozesse
Achtung: Die Amplitudencodierung hat auch Nachteile: zeitliche Verzögerung bei der Signalweiterleitung und höhere Störanfälligkeit durch die Beteiligung chemischer Stoffe.
Die Umcodierung in der Neurobiologie zwischen digitalen und analogen Signalen ist sinnvoll, da sie die Vorteile beider Systeme kombiniert und eine präzise neuronale Kommunikation ermöglicht.