Die Adaptation des Auges: Anpassungsmechanismen an verschiedene Lichtverhältnisse
Die Funktion des Auges basiert wesentlich auf seiner Fähigkeit, sich an unterschiedliche Lichtverhältnisse anzupassen. Diese Anpassungsfähigkeit, auch Adaptation genannt, erfolgt durch zwei Hauptmechanismen: die Dunkel- und die Helladaptation. Diese Prozesse sind fundamental für das optimale Sehen sowohl bei Tag als auch bei Nacht.
Definition: Die Adaptation bezeichnet die Anpassungsfähigkeit des Auges an verschiedene Lichtverhältnisse durch komplexe physiologische Mechanismen.
Bei der Dunkeladaptation erfolgt eine Umschaltung vom Zapfen- auf das Stäbchensehen. Die Stäbchen besitzen eine höhere Lichtempfindlichkeit als die Zapfen, was das Sehen bei schlechten Lichtverhältnissen ermöglicht. Der sogenannte Kohlrausch-Knick markiert den Übergang vom Zapfen- zum Stäbchensehen. Während dieser Anpassung erweitert sich die Pupille, um mehr Licht einzufangen. Allerdings sind das scharfe Sehen und die Farbwahrnehmung in dieser Phase eingeschränkt.
Die Helladaptation hingegen beschreibt die Umschaltung vom Stäbchen- auf das Zapfensehen. Dieser Prozess ermöglicht scharfes Farbsehen bei guten Lichtverhältnissen. Die Signaltransduktion spielt hierbei eine wichtige Rolle: Bei Helligkeit liegt vermehrt all-trans Retinal vor, das zu 11-cis Retinal regeneriert werden muss. Die Pupille verengt sich, und die Sehfarbstoffkonzentration sinkt, wodurch das Auge weniger lichtempfindlich wird.