Energiefluss und Biomasse in Ökosystemen
Die Funktionsweise von Ökosystemen basiert fundamental auf dem kontinuierlichen Energiefluss. Jedes Ökosystem benötigt eine ständige Energiezufuhr von außen, da bei Dissimilationsprozessen wie Atmung und Gärung fortlaufend Energie in Wärme umgewandelt und damit entwertet wird. Die Sonne fungiert hierbei als zentrale Energiequelle, wobei Algen und Landpflanzen durch Fotosynthese diese Energie aufnehmen und in chemische Energie umwandeln.
Definition: Die Bruttoprimärproduktion bezeichnet die gesamte durch Fotosynthese gebundene Sonnenenergie, während die Nettoprimärproduktion die nach Abzug des Eigenbedarfs der Pflanzen verbleibende Energie darstellt.
Ein faszinierendes Phänomen ist die Energieweitergabe zwischen den Trophiestufen. Dabei steht der jeweils nächsthöheren Stufe nur etwa 10% der Energie der vorherigen zur Verfügung. Dies erklärt sich dadurch, dass etwa 45% als Wärmeenergie verloren gehen und weitere 45% von Destruenten genutzt werden. Diese Gesetzmäßigkeit bestimmt maßgeblich die Länge von Nahrungsketten in Ökosystemen.
Die Biomassepyramide zeigt interessante Unterschiede zwischen Land- und Meeresökosystemen. Während an Land große, schwere Biomasse in Form von Bäumen dominiert, die von kleineren Tieren gefressen wird, findet man im Meer eine umgekehrte Verteilung. Hier besteht die Biomasse hauptsächlich aus kleinen Algen, die von größeren Tieren konsumiert werden. Diese unterschiedliche Verteilung wird durch die schnelle Vermehrung mariner Produzenten ermöglicht.
Highlight: Die Regulation in Ökosystemen erfolgt sowohl durch Top-down-Kontrolle (höhere Trophieebenen kontrollieren niedrigere) als auch durch Bottom-up-Kontrolle (niedrigere Trophieebenen bestimmen die Populationsdichte höherer Ebenen).