Die Ökologische Potenz beschreibt die Fähigkeit eines Organismus, unter verschiedenen Umweltbedingungen zu überleben und sich fortzupflanzen.
Die physiologische und ökologische Potenz sind zwei zentrale Konzepte in der Ökologie. Während die Physiologische Potenz die theoretisch mögliche Toleranz eines Organismus gegenüber abiotischen Faktoren wie Temperatur, Licht oder Feuchtigkeit beschreibt, zeigt die ökologische Potenz den tatsächlichen Toleranzbereich unter realen Bedingungen. Dies wird häufig durch eine Toleranzkurve dargestellt, die das Optimum und die Grenzen der Überlebensfähigkeit aufzeigt. Abiotische und biotische Faktoren beeinflussen dabei das Überleben einer Art. Zu den biotischen Faktoren gehören beispielsweise Konkurrenz zwischen Arten, Räuber-Beute-Beziehungen und Symbiosen.
In der modernen Ökosystemforschung unterscheidet man verschiedene Betrachtungsebenen: Die Autökologie untersucht einzelne Arten in ihrer Umwelt, während die Populationsökologie oder Demökologie sich mit Populationen beschäftigt. Die Synökologie betrachtet die Wechselbeziehungen zwischen verschiedenen Arten in einem Ökosystem, wie zum Beispiel im Wald. Die Systemökologie vereint diese Ansätze und untersucht die komplexen Zusammenhänge zwischen allen Faktoren. Ein klassisches Autökologie Beispiel ist die Untersuchung der Temperaturtoleranz einer bestimmten Pflanzenart, während die Analyse der Nahrungsbeziehungen zwischen verschiedenen Waldtieren ein Beispiel für Synökologie darstellt. Diese verschiedenen ökologischen Betrachtungsebenen ermöglichen ein umfassendes Verständnis der Umweltbeziehungen und Überlebensstrategien von Organismen.