Grundlagen der Populationsökologie: Wachstum und Dynamik
Die Populationsökologie beschäftigt sich mit den grundlegenden Mechanismen und Gesetzmäßigkeiten von Populationen in ihren Lebensräumen. Eine Population stellt dabei eine Gruppe von Individuen der gleichen Art dar, die in einem abgrenzbaren Gebiet gemeinsam leben und sich fortpflanzen können. Diese biologische Einheit ist durch ihre dynamische Natur gekennzeichnet, wobei Geburtenrate (Natalität) und Sterberate (Mortalität) die treibenden Kräfte sind.
Definition: Die Populationsdichte beschreibt die Anzahl der Individuen einer Art bezogen auf eine definierte Flächeneinheit ihres Lebensraums. Sie ist ein wichtiger Indikator für die Tragfähigkeit eines Ökosystems.
Das Populationswachstum kann zwei charakteristische Verlaufsformen annehmen: Das exponentielle und das logistische Wachstum. Beim exponentiellen Wachstum, wie es beispielsweise bei Bakterien oder Viren zu beobachten ist, erfolgt eine unbegrenzte Vermehrung der Individuenzahl, solange die Umweltbedingungen dies zulassen. Dieser Prozess durchläuft drei Phasen: Die Anlaufphase mit langsamer Vermehrung, die exponentielle Phase mit rasanter Zunahme und die Absterbephase.
Das logistische Wachstum hingegen, das man beispielsweise bei Wildschweinen oder in menschlichen Populationen beobachtet, zeigt einen S-förmigen Verlauf. Nach der anfänglichen Anlaufphase und der exponentiellen Phase wird eine stationäre Phase erreicht, in der sich die Populationsgröße auf einem konstanten Niveau einpendelt. Diese Form des Wachstums berücksichtigt die begrenzte Tragfähigkeit des Lebensraums.
Beispiel: Ein klassisches Beispiel für logistisches Wachstum zeigt sich bei der Entwicklung von Wildschweinen in einem Waldgebiet. Die Population wächst zunächst exponentiell, wird aber durch Faktoren wie Nahrungsverfügbarkeit und Lebensraum begrenzt, bis sie eine stabile Größe erreicht.