Ökosystem See: Temperatur und Schichtung im Jahresverlauf
Die Temperaturverteilung und Schichtung in Seen wird maßgeblich durch abiotische Faktoren wie Sonneneinstrahlung, Wasserbewegung und die besondere Eigenschaft des Wassers - die Dichteanomalie - bestimmt. Diese abiotischen Faktoren beeinflussen direkt die Lebensbedingungen für Pflanzen und Tiere im Gewässer.
Definition: Die Dichteanomalie des Wassers beschreibt das ungewöhnliche Verhalten, dass Wasser bei 4°C seine größte Dichte erreicht. Sowohl bei Erwärmung als auch bei weiterer Abkühlung nimmt die Dichte ab.
Im Sommer bilden sich durch die starke Sonneneinstrahlung charakteristische Wasserschichten aus. Das Epilimnion als oberste, warme Wasserschicht wird durch Wind und Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht durchmischt. Darunter befindet sich das Metalimnion Sprungschicht mit einem starken Temperaturgradienten. Die tiefste Schicht bildet das kalte Hypolimnion mit konstant etwa 4°C. Diese Schichtung wird als Sommerstagnation bezeichnet.
Der Einfluss der Temperatur auf Tiere und Pflanzen zeigt sich besonders deutlich in der vertikalen Verteilung der Organismen. Im lichtdurchfluteten Epilimnion finden sich optimale Bedingungen für Photosynthese und damit für Produzenten. Hier ist der Sauerstoffgehalt hoch, was ideale Bedingungen für viele Tiere schafft. Im Hypolimnion dagegen herrscht Lichtmangel, wodurch keine Photosynthese möglich ist. Der Sauerstoffgehalt kann hier durch den bakteriellen Abbau von absinkenden organischen Material Detritus stark abnehmen.