Aufbau und Struktur des marinen Ökosystems
Das Ökosystem Meer zeichnet sich durch eine beeindruckende biologische Vielfalt aus, die sich in komplexen Nahrungsnetzen widerspiegelt. Diese Netze ermöglichen lange Nahrungsketten und tragen zur enormen Artenvielfalt der Meere bei. Während die Formenvielfalt der Pflanzenwelt im Meer ohne Hilfsmittel kaum zu erahnen ist, präsentiert sich die marine Tierwelt bereits auf den ersten Blick als äußerst arten- und formenreich.
Highlight: Die Komplexität mariner Nahrungsnetze wurde erst Ende der 90er Jahre vollständig erkannt und in ökologische Modelle integriert.
Die Basis des marinen Nahrungsnetzes bildet das Phytoplankton, mikroskopisch kleine Algen, die frei im Wasser treiben. Am Meeresboden oder an Felsen wachsende Algen werden als Phytobenthos bezeichnet. Diese Primärproduzenten sind nicht nur die Nahrungsgrundlage für höhere Lebensformen, sondern auch wichtige Sauerstoffproduzenten.
Vocabulary: Phytoplankton - mikroskopisch kleine Algen, die frei im Wasser treiben und die Basis der marinen Nahrungskette bilden.
Das Zooplankton, also tierisches Plankton, ernährt sich vom Phytoplankton und bildet die nächste Stufe in der Nahrungskette. Diese Organismen haben interessante Verhaltensweisen entwickelt, um zu überleben:
Beispiel: Zooplankton verbringt den Tag oft in tieferen Wasserschichten, um sich vor Fressfeinden zu schützen, und steigt nachts zur Nahrungsaufnahme an die Oberfläche.
Bei hohem Planktenvorkommen bilden sich oft riesige Schwärme von kleinen Fischen wie Sardinen oder Heringen. Diese Schwarmbildung dient nicht nur der Energieeinsparung beim Schwimmen, sondern auch dem Schutz vor Fressfeinden.
Definition: Schwarmbildung - eine Strategie, bei der Fische in großen Gruppen schwimmen, um Energie zu sparen und sich vor Raubtieren zu schützen.
Jäger wie Makrelen oder Delfine haben wiederum Strategien entwickelt, um diese Schwärme zu jagen. Sie umzingeln die Fischschwärme und treiben sie in die Mäuler wartender Artgenossen.
An der Spitze der Nahrungskette stehen große Raubfische wie Haie oder Thunfische sowie marine Säugetiere wie Schwertwale. Interessanterweise ernähren sich einige große Meeresbewohner, wie beispielsweise Bartenwale, direkt von Planktonschwärmen.
Quote: "Die Formenvielfalt der Pflanzenwelt im Meer ist ohne Hilfsmittel kaum zu erahnen. Dagegen ist die Tierwelt bereits auf den ersten Blick äußerst arten- und formenreich."
Diese komplexe Struktur des marinen Ökosystems unterstreicht die Bedeutung jeder einzelnen Art für das Gesamtsystem. Veränderungen durch menschliche Einflüsse wie Überfischung können daher weitreichende und oft unvorhersehbare Folgen für das gesamte marine Ökosystem haben.