Die Pocken waren eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten in der Menschheitsgeschichte. Die Krankheit wurde durch das Variolavirus verursacht und war hochansteckend.
Die ersten Fälle von Pocken wurden bereits im alten Ägypten dokumentiert. In Europa erreichte die Krankheit im 18. Jahrhundert ihren Höhepunkt, wo sie jährlich hunderttausende Todesopfer forderte. Der Krankheitsverlauf begann meist mit hohem Fieber und Kopfschmerzen, gefolgt von charakteristischen Hautausschlägen. Diese entwickelten sich zu Pusteln, die später verkrusteten und stark entstellende Narben hinterließen. Die Pocken-Symptome waren besonders bei Kindern sehr schwer, und die Krankheit war in bis zu 30% der Fälle tödlich.
Ein Meilenstein in der Bekämpfung der Pocken war die Entwicklung der Pocken-Impfung durch Edward Jenner im Jahr 1796. Die Inkubationszeit betrug etwa 7-17 Tage. Nach einer weltweiten Impfkampagne der WHO gelang 1980 die vollständige Ausrottung der Pocken - der erste und bisher einzige Fall einer komplett ausgerotteten Infektionskrankheit. Der letzte Pockenfall in Deutschland wurde 1972 registriert. Heute existieren nur noch wenige Virusproben in hochsicheren Laboratorien zu Forschungszwecken. Es gab verschiedene Pocken-Arten, wobei die weißen Pocken zu den gefährlichsten zählten. Die Frage "Gibt es noch Pocken?" kann mit Nein beantwortet werden, da die Krankheit als einzige Infektionskrankheit weltweit als ausgerottet gilt. Diese erfolgreiche Ausrottung gilt als einer der größten Erfolge der modernen Medizingeschichte.