Homologie-Kriterien
Um festzustellen, ob Organe homolog sind, gibt es drei wichtige Kriterien:
Das Kriterium der Lage besagt, dass Organe als homolog gelten, wenn sie dem gleichen Grundbauplan zugeordnet werden können und in Zahl und Anordnung übereinstimmen. Ein perfektes Beispiel sind die Vorderextremitäten der Wirbeltiere: Obwohl sie bei Mensch, Hund, Wal, Vogel und Fledermaus unterschiedliche Funktionen erfüllen, bestehen sie aus den gleichen Knochentypen in ähnlicher Anordnung.
Nach dem Kriterium der Kontinuität (oder der Stetigkeit) sind Organe homolog, wenn sich zwischen ihnen homologe Zwischenformen nachweisen lassen. Diese können embryonale Stadien, fossile Funde oder verwandte Arten sein. Die Entwicklung der Lunge vom Fisch bis zum Säugetier oder die Umwandlung von Kiefergelenkknochen zu Gehörknöchelchen bei Säugetieren sind klassische Beispiele.
💡 Das ist spannend: Die Gehörknöchelchen der Säugetiere (Hammer, Amboss, Steigbügel) haben sich aus Teilen des ursprünglichen Kiefergelenks der Reptilien entwickelt!