Aufrechterhaltung des Ruhepotentials
Die selektive Permeabilität der Zellmembran ist entscheidend für das Ruhepotential. Im Ruhezustand ist die Membran hauptsächlich für Kalium durchlässig, während sie für Natrium weniger durchlässig ist. Kaliumkanäle sind geöffnet, sodass K⁺-Ionen nach außen strömen können. Natriumkanäle sind überwiegend geschlossen, aber ein kleiner Teil von Na⁺-Ionen kann trotzdem als "Leckströme" in die Zelle gelangen.
Ohne Gegenmaßnahmen würden diese Leckströme langfristig zu einem Ladungsausgleich führen. Hier kommt die Natrium-Kalium-Pumpe ins Spiel. Diese Pumpe arbeitet unter Energieverbrauch (ATP) und pumpt ständig 3 Na⁺-Ionen aus der Zelle hinaus, während sie 2 K⁺-Ionen hinein transportiert. Dieser Prozess mit dem Verhältnis 3:2 hält die Ionenkonzentrationen aufrecht.
Der Konzentrationsunterschied von K⁺-Ionen bleibt trotz der offenen Kaliumkanäle bestehen. Dies liegt einerseits an den negativ geladenen organischen Anionen (A⁻) im Zellinneren, die K⁺-Ionen elektrostatisch anziehen, und andererseits an der kontinuierlichen Aktivität der Na⁺/K⁺-Pumpe, die K⁺-Ionen zurück ins Zellinnere befördert.
🔍 Wichtig: Das Ruhepotential ist kein statischer Zustand, sondern ein dynamisches Fließgleichgewicht, bei dem K⁺-Kanäle, Na⁺/K⁺-Pumpe und Leckströme zusammenwirken, um die Ionenkonzentrationen konstant zu halten.