Mikroplastik im Meer: Entstehung, Verbreitung und Auswirkungen auf Mensch und Tier
Die Verbreitung von Mikroplastik im Meer stellt eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit dar. In der Donau befinden sich mittlerweile mehr Plastikpartikel als Fischlarven, was die dramatische Situation verdeutlicht. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass jährlich bis zu 2,41 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle über Flüsse in die Ozeane gelangen.
Definition: Mikroplastik bezeichnet Kunststoffpartikel, die kleiner als 5 Millimeter sind. Sie entstehen entweder durch Zersetzung größerer Plastikteile oder werden direkt als Mikroplastik hergestellt.
Die Entstehung von Mikroplastik erfolgt auf verschiedenen Wegen. Ein bedeutender Anteil stammt aus Haushaltsabwässern, die in Kläranlagen landen. Da diese die winzigen Partikel nicht vollständig filtern können, gelangt ein Teil davon in Flüsse und schließlich ins Meer. Besonders problematisch ist das Waschen synthetischer Textilien - etwa 35% des Mikroplastiks im Meer stammt von Kleidungsstücken. Weitere 28% entstehen durch den Abrieb von Autoreifen, der über die Luft ins Meer getragen wird.
Die Folgen für Tiere im Meer sind gravierend. Meeresorganismen verwechseln Mikroplastik aufgrund des Geruchs mit Nahrung und nehmen es auf. Über die Nahrungskette gelangt es von kleinen Organismen wie Zooplankton zu größeren Fischen und schließlich auch zum Menschen. Laborstudien belegen, dass Mikroplastik das Immunsystem von Tieren schwächt, ihre Fruchtbarkeit senkt und die Sterblichkeit erhöht. Derzeit sind etwa 700 Meeresarten durch Plastik im Meer bedroht.
Highlight: Die Folgen von Plastik im Meer für Menschen zeigen sich besonders beim Verzehr von Meeresfrüchten. Mikroplastik wurde bereits in Blut, Lymphe und Leber von Speisefischen nachgewiesen. Auch in Muscheln, Krebsen und Meersalz finden sich die Partikel.
Die Wissenschaft erforscht weiterhin intensiv die langfristigen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Tierversuche deuten darauf hin, dass Mikroplastik Entzündungen in Körperzellen verursachen und das Lungengewebe schädigen kann. Eine besondere Herausforderung stellt die Tatsache dar, dass Kunststoffe nicht biologisch abbaubar sind und sich somit dauerhaft in der Umwelt anreichern.