Synapsengifte und ihre Wirkungsweisen
Diese Seite bietet einen umfassenden Überblick über verschiedene Synapsengifte, ihre Herkunft und spezifischen Wirkungsmechanismen an der Synapse. Die Informationen sind in einer übersichtlichen Tabelle dargestellt, die für jeden Giftstoff das Vorkommen und die genaue Wirkungsweise aufzeigt.
Vocabulary: Synapsengifte sind Substanzen, die die Funktion der Synapsen, also der Verbindungsstellen zwischen Nervenzellen, beeinträchtigen.
Das Gift α-Latrotoxin, das von der Schwarzen Witwe (Latrodectus mactans) produziert wird, verursacht eine schlagartige Entleerung von Acetylcholin-Vesikeln. Dies führt zu einer massiven Freisetzung des Neurotransmitters Acetylcholin an der Synapse.
Example: Die Wirkung von α-Latrotoxin kann man sich wie einen plötzlichen Sturm vorstellen, der alle Briefe (Acetylcholin) aus den Briefkästen (Vesikel) auf einmal herausweht.
α-Bungarotoxin, das in der Brechnuss (Strychnos taxifera) vorkommt, blockiert hingegen die Acetylcholin-Rezeptoren an der Synapse, ohne sie zu öffnen. Dies führt zu einer erregenden Lähmung, die sich in Verkrampfungen äußert.
Das Gift der Königskobra (Ophiophagus hannah) hemmt die Acetylcholin-Freisetzung und verursacht dadurch eine schlaffe Lähmung.
Highlight: Die Unterscheidung zwischen erregender und schlaffer Lähmung ist entscheidend für das Verständnis der verschiedenen Wirkungsweisen von Synapsengifte.
Nikotin aus der Tabakpflanze (Nicotiana tabacum) wirkt ähnlich wie Acetylcholin und führt zu einer durchgängigen Erregung, was seinen Suchtfaktor erklärt.
Atropin, das als Gegengift für Tarin verwendet wird, blockiert muskarinische Acetylcholin-Rezeptoren am Herzen und beschleunigt die Herzfrequenz.
Curare verursacht eine schlaffe Lähmung, indem es die Freisetzung von Acetylcholin verhindert.
Das Botulinum-Gift, das in verdorbenem Fleisch vorkommen kann, führt ebenfalls zu einer schlaffen Lähmung durch Hemmung der Acetylcholin-Freisetzung.
ω-Conotoxin aus Kegelschnecken (Conus) blockiert Calcium-Ionenkanäle und verursacht eine schlaffe Lähmung.
Tetrodotoxin, das in Kugelfischen vorkommt, blockiert spannungsgesteuerte Natrium-Ionenkanäle und führt zu einer schlaffen Lähmung, die sich in Atemlähmung und Lähmung der Gesichtsmuskeln äußert.
Definition: Schlaffe Lähmung bezeichnet einen Zustand, bei dem die Muskeln aufgrund fehlender Nervenimpulse erschlaffen und ihre Spannung verlieren.