Art der Mutation bei Trisomie 21
Die Trisomie 21 entsteht durch verschiedene Arten von Mutationen, wobei die häufigste Form die freie Trisomie 21 ist. Hier eine detaillierte Erklärung der verschiedenen Mutationsarten:
Freie Trisomie 21
Bei der freien Trisomie 21, die etwa 95% aller Fälle ausmacht, liegt das Chromosom 21 in jeder Körperzelle dreimal statt zweimal vor. Dies führt zu insgesamt 47 Chromosomen anstelle der üblichen 46.
Der Entstehungsmechanismus lässt sich wie folgt erklären:
- Normalerweise enthält jede Keimzelle Ei−oderSamenzelle den halben Chromosomensatz, also 23 Chromosomen.
- Bei der Trisomie 21 kommt es zu einem fehlerhaften Ablauf der Meiose (Zellteilung bei der Bildung von Keimzellen).
- Dadurch entstehen Keimzellen, die das Chromosom 21 zweimal enthalten, was zu einem Chromosomensatz von 24 führt.
- Bei der Befruchtung mit einer normalen Keimzelle kommt ein weiteres Chromosom 21 hinzu, sodass insgesamt drei Chromosomen 21 vorhanden sind.
Definition: Meiose - Ein spezieller Typ der Zellteilung, bei dem die Anzahl der Chromosomen halbiert wird, um Keimzellen (Eizellen oder Spermien) zu produzieren.
Mosaik-Trisomie 21
Bei der Mosaik-Trisomie 21, die etwa 2% der Fälle ausmacht, geht das dritte Chromosom 21 während der Zellteilungen in der frühen Embryonalentwicklung in einigen Zelllinien verloren. Dies führt zur Bildung von zwei verschiedenen Zelllinien:
- Normale Zelllinien mit 46 Chromosomen
- Trisome Zelllinien mit 47 Chromosomen
Diese Form der Trisomie 21 kann zu einer milderen Ausprägung der Symptome führen, da nicht alle Körperzellen betroffen sind.
Translokationstrisomie 21
Die Translokationstrisomie 21, die etwa 3% der Fälle ausmacht, hat ihren Ursprung bei einem Elternteil. Hierbei ist ein Chromosom 21 an ein anderes Chromosom angeheftet, meist an das 14. Chromosom. Man spricht von einer balancierten Translokation 21 beim Elternteil.
Bei der Befruchtung erhält das Kind in allen Zellen drei Chromosomen 21, wobei eines an ein anderes Chromosom angeheftet ist. Dies wird als unbalancierte Translokation bezeichnet.
Highlight: Die Kenntnis der verschiedenen Mutationsarten ist wichtig für die genetische Beratung und kann Auswirkungen auf das Wiederholungsrisiko in betroffenen Familien haben.
Diese verschiedenen Formen der Trisomie 21 zeigen die Komplexität der genetischen Grundlagen des Down-Syndroms und unterstreichen die Notwendigkeit einer individuellen genetischen Beratung für betroffene Familien.