Überwinterungsstrategien bei Tieren
Winterschlaf (Hibernation)
Der Winterschlaf, auch Hibernation genannt, ist eine faszinierende Anpassung gleichwarmer Tiere an kalte Jahreszeiten. Während dieser lang andauernden Ruhephase senken die Tiere ihre Körpertemperatur deutlich ab, um Energie zu sparen.
Vocabulary: Homoiotherme Tiere sind gleichwarme Tiere, die ihre Körpertemperatur selbst regulieren können.
Die Energie für den Winterschlaf stammt aus Fettreserven, die im Sommer angelegt wurden. Bei Störungen können sich die Tiere kurzzeitig erwärmen, was jedoch viel Energie verbraucht.
Example: Der Igel hält etwa 3-4 Monate Winterschlaf, während der Siebenschläfer sogar 6-7 Monate schläft.
Vorteile gleichwarmer Tiere im Winterschlaf sind bessere Überlebenschancen durch Verstecken und geringeren Energieverbrauch. Zu den Nachteilen zählen die Schutzlosigkeit bei Entdeckung und der hohe Energieverbrauch bei Störungen.
Winterstarre
Die Winterstarre ist eine Überwinterungsstrategie wechselwarmer Tiere. Ihre Körpertemperatur sinkt mit der Umgebungstemperatur, und ab einem artspezifischen Schwellenwert suchen sie frostgeschützte Unterschlüpfe auf.
Definition: Poikilotherme Tiere sind wechselwarme Tiere, deren Körpertemperatur von der Umgebungstemperatur abhängt.
Während der Winterstarre sind Stoffwechsel und Herzschlag stark verlangsamt, und die Tiere sind bewegungsunfähig. Sie können nicht durch äußere Reize geweckt werden, erwachen aber bei wärmeren Temperaturen von selbst.
Highlight: Viele Winterstarre Tiere haben eine Art "Frostschutzmittel" im Blut, das Erfrierungen verhindert.
Example: Karpfen fallen bei 3-4°C in Winterstarre. Ihr Herzschlag reduziert sich von 130 auf 3-6 Schläge pro Minute.
Zu den Vorteilen der Winterstarre gehören der geringe Energiebedarf und die Vermeidung mühsamer Nahrungssuche. Nachteile sind die Schutzlosigkeit gegenüber Fressfeinden und die Gefahr des Erfrierens bei zu langer oder zu kalter Starre.
Winterruhe
Die Winterruhe ist eine weniger intensive Form der Überwinterung. Die Tiere fallen in eine tiefe Ruhe- und Schlafphase, die nur für Nahrungsaufnahme und Ausscheidung unterbrochen wird.
Vocabulary: Endotherme Tiere sind gleichwarme Tiere, die ihre Körpertemperatur selbst regulieren.
Im Gegensatz zum Winterschlaf bleibt die Körpertemperatur normal, und die Energieeinsparung wird hauptsächlich durch körperliche Ruhe erreicht. Die Tiere legen vor der Winterruhe große Nahrungsvorräte an oder fressen sich eine Speckschicht an.
Example: Endotherme Tiere Beispiele für Winterruhe sind Eichhörnchen, Bären und Dachse.
Vorteile der Winterruhe sind das Überleben des Winters bei geringem Energieverlust. Nachteile umfassen die Gefahr von Angriffen während der Ruhephasen und die Bedrohung durch extreme Kälte.
Zugverhalten
Viele Vögel vermeiden den Winter durch saisonale Wanderungen zwischen Brut- und Wintergebieten. Gründe für dieses Verhalten sind Nahrungsverknappung, günstige Brutbedingungen und besseres Klima im Zielgebiet.
Highlight: Zugvögel orientieren sich durch einen inneren Kompass sowie anhand von Sonnenstand und Sternenhimmel.
Example: Typische Zugvögel sind Kraniche, Störche und verschiedene Gänsearten.
Vorteile des Zugverhaltens sind günstigere Lebensbedingungen und gute Fortpflanzungsmöglichkeiten. Zu den Nachteilen zählen der hohe Energieaufwand und Risiken wie Hungertod oder Gefahren durch Menschen während des Zuges.