Angeborenes und erlerntes Verhalten
Die Unterscheidung zwischen angeborenem und erlerntem Verhalten ist oft schwierig. Angeborenes Verhalten ist im Erbgut verankert, genetisch fixiert und wird auf die nächste Generation übertragen. Es gibt jedoch Überschneidungen und Wechselwirkungen zwischen angeborenen und erlernten Verhaltensweisen.
Ein Vergleich zwischen Reflex und Erbkoordination zeigt einige Gemeinsamkeiten: Beide benötigen einen Reiz und sind genetisch fixiert. Reflexe sind jedoch immer auslösbar, während Erbkoordinationen nicht immer auslösbar sind und in abgewandelter Form auftreten können.
Beispiel: Ein Beispiel für einen Reflex ist der Kniesehnenreflex beim Menschen, während das Balzverhalten vieler Vogelarten eine komplexe Erbkoordination darstellt.
Die Verhaltensökologie, ein jüngerer Zweig der Evolutionsforschung, untersucht die Wechselwirkungen zwischen Verhalten und Umweltfaktoren. Sie konzentriert sich darauf, wie sich ökologische Faktoren im Verhalten der Tiere niederschlagen, um das Überleben zu sichern. Im Gegensatz zur klassischen Ethologie analysiert die Verhaltensökologie nicht die inneren Mechanismen des Verhaltens.
Vocabulary: Habituation bezeichnet die reizspezifische Reaktionsabschwächung, die aus dem Lernvorgang resultiert, dass eine Reaktion auf einen Reiz nicht belohnt wird.
Wichtige Konzepte in diesem Zusammenhang sind der durch Erfahrung modifizierte angeborene Auslösemechanismus (EAAM) und der erworbene Auslösemechanismus (EAM). Der EAAM ist ein angepasster Auslösemechanismus, der durch Erfahrung einer Habituation zum ursprünglichen AAM verändert wurde. Der EAM hingegen beschreibt das Entstehen einer neuen Reiz-Verhaltens-Verknüpfung durch Erfahrung.
Highlight: Bei der Untersuchung von Tierverhalten ist es wichtig, die Versuchsumgebung des Tieres zu berücksichtigen, da diese einen erheblichen Einfluss auf das gezeigte Verhalten haben kann.