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Verhaltensforschung: Entdecke Verhaltensweisen von Menschen und Tieren

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Die Verhaltensbiologie untersucht systematisch das Verhalten von Menschen und Tieren aus biologischer Perspektive, mit besonderem Fokus auf angeborene und erlernte Verhaltensweisen sowie deren evolutionäre Bedeutung.

• Die Ethologie befasst sich mit der Analyse von Verhaltensmustern durch verschiedene Untersuchungsmethoden wie Freilandbeobachtung und Attrappenversuche
Angeborene Verhaltensweisen sind genetisch bedingt und zeigen sich direkt nach der Geburt
• Erlerntes Verhalten entwickelt sich durch Erfahrung und Konditionierung
• Die Verhaltensökologie untersucht die Anpassung von Verhalten an Umweltbedingungen
Endogene und exogene Faktoren beeinflussen die Verhaltensentwicklung

5.4.2022

2055

Verhaltensbiologie
Untersuchung von Verhalten
• Alle beobachtbaren Bewegungen, Körperstellungen und Lautäußerungen eines Menschen/
Tieres, d

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Angeborene Verhaltensweisen: Merkmale und Untersuchungsmethoden

Angeborene Verhaltensweisen sind genetisch bedingt und zeigen sich direkt nach der Geburt. Sie werden auch als erbkoordiniert bezeichnet und weisen spezifische Merkmale auf:

  1. Starres, immer gleiches Verhalten
  2. Artspezifischer Ablauf
  3. Perfekte Ausführung beim ersten Mal
  4. Auftreten auch bei noch nicht vollständig ausgebildeten Organen

Definition: Angeborenes Verhalten bezeichnet Verhaltensweisen, die genetisch festgelegt sind und ohne vorherige Lernerfahrung auftreten.

Zur Untersuchung angeborener Verhaltensweisen werden verschiedene Methoden eingesetzt:

  1. Kaspar-Hauser-Versuch (Isolationsversuch): Tiere werden direkt nach der Geburt isoliert, um den Einfluss von Lernerfahrungen auszuschließen.
  2. Kreuzungsexperimente: Liefern direkten Nachweis für die genetische Bedingtheit von Verhaltenselementen durch gezielte Kreuzung von Organismen.

Example: Ein Beispiel für eine angeborene Verhaltensweise beim Menschen ist der Saugreflex bei Neugeborenen.

Zu den Typen angeborener Verhaltensweisen gehören:

  1. Reflexe:

    • Unbedingte Reflexe: Durch bestimmte Außenreize hervorgerufene, willentlich nicht beeinflussbare Reaktionen (z.B. Niesen, Schlucken, Blinzeln)
    • Eigenreflexe: Reizaufnahme und -beantwortung im selben Organ
    • Fremdreflexe: Reizaufnahme und -beantwortung in verschiedenen Organen
  2. Instinkthandlungen:

    • Starre, konstante Abfolge von Bewegungen
    • Genetisch vorgegeben
    • Benötigen auslösenden Reiz (Schlüsselreiz) und innere Faktoren (Handlungsbereitschaft/Motivation)

Vocabulary: Ein Ethogramm ist eine detaillierte Beschreibung aller Verhaltensweisen einer Tierart, einschließlich angeborener und erlernter Verhaltensweisen.

Verhaltensbiologie
Untersuchung von Verhalten
• Alle beobachtbaren Bewegungen, Körperstellungen und Lautäußerungen eines Menschen/
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Instinkthandlungen: Ablauf und Steuerung am Beispiel des Beutefangs einer Kröte

Der Ablauf einer Instinkthandlung lässt sich am Beispiel des Beutefangs einer Kröte verdeutlichen:

  1. Appetenzverhalten:

    • Die Kröte verspürt Hunger (spezifische Handlungsbereitschaft/Motivation)
    • Sie beginnt mit der Nahrungssuche (unspezifisches, variables Suchverhalten ohne auslösenden Reiz)
  2. Taxis:

    • Die Kröte erkennt potenzielle Beute und nähert sich dem Objekt
    • Sie nimmt eine "Angriffsposition" ein und fixiert das Objekt (Orientierungsbewegung)
    • Dieser Vorgang wird von einem richtenden Reiz gesteuert
  3. Erbkoordination/Endhandlung:

    • Die Kröte schnappt mit ihrer klebrigen Zunge zu
    • Dieser Vorgang läuft starr ab, ist angeboren und wird durch bestimmte Schlüsselreize (AAM - Auslösender Angeborener Mechanismus) ausgelöst

Highlight: Die Handlungsbereitschaft oder Motivation spielt eine entscheidende Rolle bei Instinkthandlungen. Sie wird durch psychologische Faktoren, vorherige Handlungen, periodische Faktoren und zusätzliche Umweltreize beeinflusst.

Der gesamte Prozess unterliegt einer negativen Rückkopplung:

  1. Die spezifische Handlungsbereitschaft nimmt zu
  2. Das Appetenzverhalten (Suchverhalten) wird ausgelöst
  3. Bei Auftreten des auslösenden Reizes erfolgt die Endhandlung
  4. Die aktionsspezifische Energie wird verbraucht
  5. Die Reizschwelle erhöht sich
  6. Die Handlungsbereitschaft nimmt ab

Vocabulary: Die doppelte Quantifizierung beschreibt, dass sowohl die Qualität und Quantität des (Schlüssel-)Reizes als auch die innere Bereitschaft Einfluss auf die Reaktion bzw. das Verhalten haben.

Verhaltensbiologie
Untersuchung von Verhalten
• Alle beobachtbaren Bewegungen, Körperstellungen und Lautäußerungen eines Menschen/
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Attrappenversuche: Untersuchung von Schlüsselreizen und Reizsummation

Attrappenversuche sind eine wichtige Methode in der Verhaltensforschung, um die Wirkung von Schlüsselreizen zu untersuchen. Eine Attrappe ist ein Gegenstand, der eine Instinkthandlung auslöst, ohne der biologisch adäquate Reiz zu sein.

Definition: Eine Attrappe ist ein künstlicher Stimulus, der verwendet wird, um bestimmte Verhaltensreaktionen bei Tieren auszulösen und zu studieren.

Beispiel: Brütender Singvogel und Raubfeind (Eule)

  • Reaktion: Hassen (Schimpfrufe, Attacken)

Reizsummation:

  • Kopf und Rumpf lösen beide für sich das Hassen aus
  • Weniger wirksam als die vollständige Eule, bei der die Reize summiert sind

Highlight: Die Reizsummenregel besagt, dass meist eine Reizverstärkung durch das Zusammenwirken mehrerer einzelner (Schlüssel-)Reize erfolgt. Ein Reiz kann gegebenenfalls erst zum Auslöser oder Schlüsselreiz werden, wenn er mehrere Merkmale vereint (z.B. Größe, Fleckung, Färbung).

Arten von Attrappenversuchen:

  1. Aufbauende Attrappenversuche:

    • Steigende Anzahl an Merkmalen
    • Untersuchen, welche Kombination von Merkmalen am effektivsten ist
  2. Abbauende Attrappenversuche:

    • Sinkende Anzahl an Merkmalen
    • Ermitteln die minimalen Reizmerkmale, die noch eine Reaktion auslösen

Example: Ein klassisches Attrappenversuch Beispiel ist der Versuch von Niko Tinbergen mit Stichlingen, bei dem er herausfand, dass die rote Unterseite des männlichen Stichlings ein wichtiger Schlüsselreiz für das Aggressionsverhalten anderer Männchen ist.

Überoptimale oder übernormale Reize:

  • Künstliche Reize, die stärkere Reaktionen auslösen als natürliche Reize
  • Zeigen, dass Tiere oft auf bestimmte Schlüsselmerkmale reagieren, auch wenn diese übertrieben dargestellt werden

Diese Versuche helfen, die Mechanismen der Reizwahrnehmung und -verarbeitung bei Tieren besser zu verstehen und liefern wichtige Erkenntnisse für die Verhaltensforschung und Ethologie.

Verhaltensbiologie
Untersuchung von Verhalten
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Attrappenversuche in der Verhaltensbiologie

Attrappenversuche sind eine wichtige Methode in der Verhaltensbiologie, um die Auslösung von Instinkthandlungen zu untersuchen. Eine Attrappe ist ein Gegenstand, der eine Instinkthandlung auslöst, ohne der biologisch adäquate passende Reiz zu sein.

Definition: Eine Attrappe ist ein künstlicher Stimulus, der so gestaltet ist, dass er eine natürliche Verhaltensreaktion auslöst, obwohl er nicht dem tatsächlichen biologischen Reiz entspricht.

Beispiel: Brütender Singvogel und Raubfeind (Eule)

  • Reaktion: Hassen (Schimpfrufe, Attacken)

Reizsummation:

  • Kopf und Rumpf lösen beide für sich das Hassen aus, sind aber weniger wirksam als die vollständige Eule, bei der die Reize summiert sind.

Highlight: Die Reizsummenregel besagt, dass meist eine Reizverstärkung durch das Zusammenwirken mehrerer einzelner (Schlüssel-)Reize erfolgt. Ein Reiz kann gegebenenfalls erst zum Auslöser oder Schlüsselreiz werden, wenn er mehrere Merkmale vereint (z.B. Größe, Fleckung, Färbung).

Arten von Attrappenversuchen:

  1. Aufbauende Attrappenversuche: Steigende Anzahl an Merkmalen
  2. Abbauende Attrappenversuche: Sinkende Anzahl an Merkmalen

Vocabulary: Überoptimale oder übernormale Reize sind künstliche Stimuli, die eine stärkere Reaktion auslösen als der natürliche Reiz. Sie können in Attrappenversuchen verwendet werden, um die Grenzen der Reizwahrnehmung und -verarbeitung zu untersuchen.

Diese Versuche helfen Verhaltensforschern, die spezifischen Merkmale zu identifizieren, die für die Auslösung bestimmter Verhaltensweisen verantwortlich sind, und tragen so zu einem tieferen Verständnis der biologischen Ursachen für Verhaltensentwicklung bei.

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Kindchenschema und Prägung

Das Kindchenschema und Prägungsprozesse sind fundamentale Konzepte der Verhaltensbiologie.

Definition: Das Kindchenschema beschreibt typische Merkmale von Kleinkindern, die Fürsorgeverhalten auslösen.

Highlight: Prägung ist ein spezieller, irreversibler Lernprozess in einer sensiblen Phase.

Example: Verhaltensweisen von Tieren wie das Folgen von Entenküken demonstrieren Objektprägung.

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Lernprozesse und Konditionierung

Die Verhaltensbiologie unterscheidet verschiedene Formen des Lernens.

Definition: Kontiguität bezeichnet die zeitliche Nähe zwischen neutralem und unbedingtem Reiz.

Example: Erlerntes Verhalten bei Tieren zeigt sich beispielsweise beim bedingten Reflex.

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Verstärkung und Hemmung

Verhaltensmodifikation erfolgt durch positive und negative Verstärkung.

Definition: Bedingte Aktion ist erlerntes Verhalten als Reaktion auf bestimmte Reizsituationen.

Highlight: Habituation und klassische Konditionierung sind wichtige Lernmechanismen.

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Reifung und Sozialverhalten

Die Entwicklung von Verhaltensweisen erfolgt durch Reifung und soziale Interaktion.

Definition: Reifung bezeichnet die Perfektionierung angeborener Verhaltensweisen ohne Übung.

Example: Eine im Käfig aufgewachsene Taube kann ohne vorheriges Üben fliegen.

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Verhaltensbiologie: Grundlagen und Untersuchungsebenen

Die Verhaltensbiologie befasst sich mit der Untersuchung von beobachtbaren Bewegungen, Körperstellungen und Lautäußerungen von Menschen und Tieren. Sie analysiert sowohl Reaktionen auf äußere Reize als auch spontan gezeigtes Verhalten.

Folgende Untersuchungsebenen werden in der Verhaltensbiologie unterschieden:

  1. Verhaltensphysiologie und Verhaltensontogenie: Untersuchen die unmittelbaren Gründe des Verhaltens (proximate Ursachen).
  2. Verhaltensökologie und Soziobiologie: Erforschen die Auswirkungen des Verhaltens (ultimate Ursachen).

Highlight: Die "Four Whys" der Verhaltensbiologie umfassen Mechanismen der Verhaltenssteuerung, Funktionen des Verhaltens, zugrunde liegende Evolutionsprozesse und den Zusammenhang zwischen Genen und Umweltfaktoren bei der Verhaltensentwicklung.

Vocabulary: Verhaltensforschung Psychologie bezieht sich auf die psychologischen Aspekte der Verhaltensanalyse, während die Verhaltensforschung Mensch speziell menschliches Verhalten aus biologischer Sicht untersucht.

Die Verhaltensbiologie berücksichtigt sowohl agierende als auch reagierende Charakteristiken des Verhaltens und untersucht, wie Verhalten erlernt und gesteuert wird. Ein besonderer Fokus liegt auf der Ontogenese, also der Entwicklung des Verhaltens im Laufe des Lebens eines Organismus.

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Die Verhaltensbiologie untersucht systematisch das Verhalten von Menschen und Tieren aus biologischer Perspektive, mit besonderem Fokus auf angeborene und erlernte Verhaltensweisen sowie deren evolutionäre Bedeutung.

• Die Ethologie befasst sich mit der Analyse von Verhaltensmustern durch verschiedene Untersuchungsmethoden wie Freilandbeobachtung und Attrappenversuche
Angeborene Verhaltensweisen sind genetisch bedingt und zeigen sich direkt nach der Geburt
• Erlerntes Verhalten entwickelt sich durch Erfahrung und Konditionierung
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Angeborene Verhaltensweisen: Merkmale und Untersuchungsmethoden

Angeborene Verhaltensweisen sind genetisch bedingt und zeigen sich direkt nach der Geburt. Sie werden auch als erbkoordiniert bezeichnet und weisen spezifische Merkmale auf:

  1. Starres, immer gleiches Verhalten
  2. Artspezifischer Ablauf
  3. Perfekte Ausführung beim ersten Mal
  4. Auftreten auch bei noch nicht vollständig ausgebildeten Organen

Definition: Angeborenes Verhalten bezeichnet Verhaltensweisen, die genetisch festgelegt sind und ohne vorherige Lernerfahrung auftreten.

Zur Untersuchung angeborener Verhaltensweisen werden verschiedene Methoden eingesetzt:

  1. Kaspar-Hauser-Versuch (Isolationsversuch): Tiere werden direkt nach der Geburt isoliert, um den Einfluss von Lernerfahrungen auszuschließen.
  2. Kreuzungsexperimente: Liefern direkten Nachweis für die genetische Bedingtheit von Verhaltenselementen durch gezielte Kreuzung von Organismen.

Example: Ein Beispiel für eine angeborene Verhaltensweise beim Menschen ist der Saugreflex bei Neugeborenen.

Zu den Typen angeborener Verhaltensweisen gehören:

  1. Reflexe:

    • Unbedingte Reflexe: Durch bestimmte Außenreize hervorgerufene, willentlich nicht beeinflussbare Reaktionen (z.B. Niesen, Schlucken, Blinzeln)
    • Eigenreflexe: Reizaufnahme und -beantwortung im selben Organ
    • Fremdreflexe: Reizaufnahme und -beantwortung in verschiedenen Organen
  2. Instinkthandlungen:

    • Starre, konstante Abfolge von Bewegungen
    • Genetisch vorgegeben
    • Benötigen auslösenden Reiz (Schlüsselreiz) und innere Faktoren (Handlungsbereitschaft/Motivation)

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Instinkthandlungen: Ablauf und Steuerung am Beispiel des Beutefangs einer Kröte

Der Ablauf einer Instinkthandlung lässt sich am Beispiel des Beutefangs einer Kröte verdeutlichen:

  1. Appetenzverhalten:

    • Die Kröte verspürt Hunger (spezifische Handlungsbereitschaft/Motivation)
    • Sie beginnt mit der Nahrungssuche (unspezifisches, variables Suchverhalten ohne auslösenden Reiz)
  2. Taxis:

    • Die Kröte erkennt potenzielle Beute und nähert sich dem Objekt
    • Sie nimmt eine "Angriffsposition" ein und fixiert das Objekt (Orientierungsbewegung)
    • Dieser Vorgang wird von einem richtenden Reiz gesteuert
  3. Erbkoordination/Endhandlung:

    • Die Kröte schnappt mit ihrer klebrigen Zunge zu
    • Dieser Vorgang läuft starr ab, ist angeboren und wird durch bestimmte Schlüsselreize (AAM - Auslösender Angeborener Mechanismus) ausgelöst

Highlight: Die Handlungsbereitschaft oder Motivation spielt eine entscheidende Rolle bei Instinkthandlungen. Sie wird durch psychologische Faktoren, vorherige Handlungen, periodische Faktoren und zusätzliche Umweltreize beeinflusst.

Der gesamte Prozess unterliegt einer negativen Rückkopplung:

  1. Die spezifische Handlungsbereitschaft nimmt zu
  2. Das Appetenzverhalten (Suchverhalten) wird ausgelöst
  3. Bei Auftreten des auslösenden Reizes erfolgt die Endhandlung
  4. Die aktionsspezifische Energie wird verbraucht
  5. Die Reizschwelle erhöht sich
  6. Die Handlungsbereitschaft nimmt ab

Vocabulary: Die doppelte Quantifizierung beschreibt, dass sowohl die Qualität und Quantität des (Schlüssel-)Reizes als auch die innere Bereitschaft Einfluss auf die Reaktion bzw. das Verhalten haben.

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Attrappenversuche: Untersuchung von Schlüsselreizen und Reizsummation

Attrappenversuche sind eine wichtige Methode in der Verhaltensforschung, um die Wirkung von Schlüsselreizen zu untersuchen. Eine Attrappe ist ein Gegenstand, der eine Instinkthandlung auslöst, ohne der biologisch adäquate Reiz zu sein.

Definition: Eine Attrappe ist ein künstlicher Stimulus, der verwendet wird, um bestimmte Verhaltensreaktionen bei Tieren auszulösen und zu studieren.

Beispiel: Brütender Singvogel und Raubfeind (Eule)

  • Reaktion: Hassen (Schimpfrufe, Attacken)

Reizsummation:

  • Kopf und Rumpf lösen beide für sich das Hassen aus
  • Weniger wirksam als die vollständige Eule, bei der die Reize summiert sind

Highlight: Die Reizsummenregel besagt, dass meist eine Reizverstärkung durch das Zusammenwirken mehrerer einzelner (Schlüssel-)Reize erfolgt. Ein Reiz kann gegebenenfalls erst zum Auslöser oder Schlüsselreiz werden, wenn er mehrere Merkmale vereint (z.B. Größe, Fleckung, Färbung).

Arten von Attrappenversuchen:

  1. Aufbauende Attrappenversuche:

    • Steigende Anzahl an Merkmalen
    • Untersuchen, welche Kombination von Merkmalen am effektivsten ist
  2. Abbauende Attrappenversuche:

    • Sinkende Anzahl an Merkmalen
    • Ermitteln die minimalen Reizmerkmale, die noch eine Reaktion auslösen

Example: Ein klassisches Attrappenversuch Beispiel ist der Versuch von Niko Tinbergen mit Stichlingen, bei dem er herausfand, dass die rote Unterseite des männlichen Stichlings ein wichtiger Schlüsselreiz für das Aggressionsverhalten anderer Männchen ist.

Überoptimale oder übernormale Reize:

  • Künstliche Reize, die stärkere Reaktionen auslösen als natürliche Reize
  • Zeigen, dass Tiere oft auf bestimmte Schlüsselmerkmale reagieren, auch wenn diese übertrieben dargestellt werden

Diese Versuche helfen, die Mechanismen der Reizwahrnehmung und -verarbeitung bei Tieren besser zu verstehen und liefern wichtige Erkenntnisse für die Verhaltensforschung und Ethologie.

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Attrappenversuche in der Verhaltensbiologie

Attrappenversuche sind eine wichtige Methode in der Verhaltensbiologie, um die Auslösung von Instinkthandlungen zu untersuchen. Eine Attrappe ist ein Gegenstand, der eine Instinkthandlung auslöst, ohne der biologisch adäquate passende Reiz zu sein.

Definition: Eine Attrappe ist ein künstlicher Stimulus, der so gestaltet ist, dass er eine natürliche Verhaltensreaktion auslöst, obwohl er nicht dem tatsächlichen biologischen Reiz entspricht.

Beispiel: Brütender Singvogel und Raubfeind (Eule)

  • Reaktion: Hassen (Schimpfrufe, Attacken)

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  • Kopf und Rumpf lösen beide für sich das Hassen aus, sind aber weniger wirksam als die vollständige Eule, bei der die Reize summiert sind.

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  1. Aufbauende Attrappenversuche: Steigende Anzahl an Merkmalen
  2. Abbauende Attrappenversuche: Sinkende Anzahl an Merkmalen

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Folgende Untersuchungsebenen werden in der Verhaltensbiologie unterschieden:

  1. Verhaltensphysiologie und Verhaltensontogenie: Untersuchen die unmittelbaren Gründe des Verhaltens (proximate Ursachen).
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Vocabulary: Verhaltensforschung Psychologie bezieht sich auf die psychologischen Aspekte der Verhaltensanalyse, während die Verhaltensforschung Mensch speziell menschliches Verhalten aus biologischer Sicht untersucht.

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