Tenside und Seifen in der organischen Chemie
Die molekulare Struktur von Tensiden und Seifen ist durch ihre charakteristische Kombination aus polaren und unpolaren Molekülteilen gekennzeichnet. Der hydrophile (wasserliebende) Kopf besteht aus einer Carboxylgruppe (-COOH), während der hydrophobe (wassermeidende) Schwanz aus einer langen Kohlenwasserstoffkette gebildet wird. Diese besondere Struktur ermöglicht die Bildung von Micellen, die für die Reinigungswirkung essentiell sind.
Definition: Tenside sind grenzflächenaktive Substanzen, die die Oberflächenspannung des Wassers herabsetzen und als Emulgatoren wirken.
Bei der Micellbildung ordnen sich die Tensidmoleküle so an, dass die hydrophoben Schwänze nach innen und die hydrophilen Köpfe nach außen zeigen. Diese Stabmicellen können Schmutzpartikel einschließen und in Wasser löslich machen. Die Tensidkonzentration spielt dabei eine wichtige Rolle - erst ab der kritischen Micellbildungskonzentration (CMC) entstehen diese Strukturen.
Die Herstellung von Seifen erfolgt durch alkalische Veresterung, auch Verseifung genannt. Dabei reagieren Fette oder Öle mit Natriumhydroxid zu Glycerin und den Natriumsalzen der Fettsäuren (Seifen). Diese Reaktion ist ein wichtiges Beispiel für die industrielle Anwendung der organischen Chemie.