Polykondensation - Grundlagen und Mechanismus
Stell dir vor, du baust mit Lego-Steinen eine lange Kette – genau so funktioniert Polykondensation, nur dass dabei noch "Abfall" entsteht. Bei diesem Prozess verbinden sich Monomere (die mindestens 2 funktionelle Gruppen haben) zu langen Polymerketten, während kleine Moleküle wie Wasser (H₂O) abgespalten werden.
Das klassische Beispiel ist die Herstellung von Polyamid (Nylon) aus einem Diamin und einer Dicarbonsäure. Der Mechanismus läuft in vier Schritten ab: Zuerst greift das freie Elektronenpaar der Aminogruppe die Carbonsäure an, wodurch eine positive Ladung am Stickstoff entsteht.
Im nächsten Schritt übernimmt ein Sauerstoff-Elektron ein Proton vom Stickstoff, was zur Wasserabspaltung führt. Gleichzeitig wird ein weiteres Proton abgespalten, und es entsteht die typische Amidbindung des Nylons.
Merktipp: Polykondensation = Polymerkette + Abspaltung kleiner Moleküle (meist H₂O)
Dieser Prozess wiederholt sich immer wieder, wodurch die Polymerkette kontinuierlich wächst und am Ende das fertige Nylon entsteht. Säuren fungieren dabei als Katalysatoren und beschleunigen die Reaktion.