Zwischenmolekulare Kräfte
Zwischenmolekulare Kräfte bestimmen viele physikalische Eigenschaften wie Siedetemperatur und Löslichkeit. Sie variieren stark in ihrer Stärke, wobei ionische Bindungen (ΔEN > 1,7) am stärksten sind.
Wasserstoffbrücken treten auf, wenn ein Wasserstoffatom an ein stark elektronegatives Element (wie O, N, F) gebunden ist, das ein freies Elektronenpaar besitzt. Diese Kräfte erklären, warum Wasser trotz geringer Molekülmasse einen relativ hohen Siedepunkt hat.
Dipol-Dipol-Kräfte entstehen zwischen Molekülen mit permanenter Ladungsverschiebung 1,7>ΔEN>0,4, wie bei H-Br mit seiner polaren Atombindung. Diese Kräfte sind schwächer als Wasserstoffbrücken, aber stärker als Van-der-Waals-Kräfte.
💡 Prüfungstipp: Bei Alkanen wirken hauptsächlich Van-der-Waals-Kräfte (ΔEN ≤ 0,4), die durch kurzzeitige, unsymmetrische Elektronenverteilung entstehen. Diese Kräfte erklären, warum längere Alkane höhere Siedetemperaturen haben: Je länger und weniger kugelig das Molekül, desto stärker sind diese Kräfte.
Bei Alkanolen Alkohole kommen zu den Van-der-Waals-Kräften noch Wasserstoffbrücken hinzu, was ihre höheren Siedetemperaturen und bessere Löslichkeit in Wasser erklärt. Die Siedetemperatur hängt also direkt mit der Stärke der zwischenmolekularen Kräfte zusammen.