Die Thermodynamik spontaner Reaktionen und Entropie
Die Energetik in chemischen Reaktionen zeigt sich besonders deutlich bei spontanen Vorgängen. Diese Reaktionen laufen ohne äußere Einwirkung ab, wobei stark exotherme Reaktionen nach der Initiierung selbstständig weiterlaufen. Im Gegensatz dazu benötigen endotherme Reaktionen eine kontinuierliche Energiezufuhr.
Definition: Die Entropie S ist ein physikalisches Maß für die Unordnung in einem System. Je größer die Unordnung, desto höher die Entropie.
Ein fundamentales Beispiel für spontane Vorgänge ist die Diffusion. Wenn sich ein wasserlöslicher Feststoff am Boden eines wassergefüllten Gefäßes befindet, wandern mehr Teilchen aus Bereichen höherer Konzentration in Bereiche niedrigerer Konzentration als umgekehrt. Dieser Prozess setzt sich fort, bis ein vollständiger Konzentrationsausgleich erreicht ist.
Die Unterschiede offene und geschlossene Systeme Chemie werden bei der Betrachtung von Entropieänderungen besonders deutlich. In geschlossenen Systemen kann sich die Entropie auf zwei Arten ändern: Erstens durch interne Entropieerzeugung, etwa durch Vergrößerung des verfügbaren Raums für Teilchen oder durch Vermischungsprozesse. Zweitens durch Wärmeaustausch mit der Umgebung.
Beispiel: Bei Aggregatzustandsänderungen von fest über flüssig zu gasförmig nimmt die Entropie zu, da die Bewegungsfreiheit der Teilchen und damit die Unordnung steigt.
Die Reaktionswärme exotherme endotherme Prozesse spielt eine zentrale Rolle bei der Entropieänderung. Während exotherme Reaktionen Wärme an die Umgebung abgeben und damit die Entropie der Umgebung erhöhen, nehmen endotherme Reaktionen Wärme auf und erhöhen die Entropie des Systems.