Elektrodenpotentiale und Spannungsreihe
Elektrodenpotentiale lassen sich nicht direkt messen, deshalb nutzt man eine Bezugselektrode. Die Wasserstoff-Halbzelle dient als Standard mit einem festgelegten Potential von 0 V. Damit lassen sich Standard-Elektrodenpotentiale für alle Metalle bestimmen (bei 298 K, Konzentration 1 mol/l).
Die Zellspannung einer galvanischen Zelle berechnet man so:
U=UD(Akzeptor−Halbzelle)−UD(Donator−Halbzelle)
Beispiel: Für die Zink/Kupfer-Zelle gilt:
U=U°D(Cu2+/Cu)−U°D(Zn2+/Zn)=0,34V−(−0,76V)=1,10V
Die elektrochemische Spannungsreihe ordnet alle Standard-Elektrodenpotentiale nach ihrer Größe. Sie ist ein mächtiges Werkzeug, um das Verhalten von Metallen vorherzusagen:
- Je niedriger das Elektrodenpotential, desto leichter gibt ein Metall Elektronen ab
- Edelmetalle haben hohe Elektrodenpotentiale und reagieren nur mit starken Oxidationsmitteln
- Bei Redoxreaktionen gibt das Element mit niedrigerem Potential Elektronen ab
🔋 Prüfungstipp: Bei der Berechnung von Zellspannungen musst du immer das Potential der Donator-Halbzelle vom Potential der Akzeptor-Halbzelle subtrahieren. Das Ergebnis sollte positiv sein, sonst läuft die Reaktion nicht freiwillig ab!
Interessant sind auch Konzentrationszellen, bei denen zwei Halbzellen des gleichen Redoxpaares mit unterschiedlichen Ionenkonzentrationen verbunden werden. Die Nernstsche Gleichung beschreibt den Zusammenhang zwischen Ionenkonzentration und Elektrodenpotential:
UD(Me2+/Me)=U°D(Me2+/Me)+z0,059Vlg(mol∗l−1c(Me2+))