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Haber-Bosch-Verfahren einfach erklärt: Ammoniak-Synthese und Reaktionsbedingungen

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Haber-Bosch-Verfahren einfach erklärt: Ammoniak-Synthese und Reaktionsbedingungen
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Celina K.

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Das Haber-Bosch-Verfahren zur Ammoniak Herstellung einfach erklärt: Ein revolutionärer Prozess zur industriellen Ammoniaksynthese aus Stickstoff und Wasserstoff. Die Reaktion erfolgt unter hohem Druck und Temperatur mit einem Eisenkatalysator. Das Verfahren ermöglicht die großtechnische Produktion von Ammoniak für Düngemittel und andere Anwendungen.

20.2.2021

1538

Erzeugung des synthesegemischs
•Stickstoff aus der Luft und Wasserstoff durch Dampfspaltung von Methan
Primärreformer: Eragos Hird bei soo'c

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Haber-Bosch-Verfahren und Reaktionsbedingungen

Das Haber-Bosch-Verfahren ist ein bahnbrechendes Verfahren zur industriellen Ammoniaksynthese. Die Ammoniak Synthese Reaktionsgleichung lautet:

N₂ (g) + 3H₂ (g) ⇌ 2NH₃ (g) ΔH° = -92 kJ

Highlight: Die Haber-Bosch-Verfahren Reaktionsgleichung zeigt, dass die Reaktion exotherm ist, was bedeutet, dass Wärme freigesetzt wird.

Die optimalen Reaktionsbedingungen für die Ammoniaksynthese wurden durch umfangreiche Forschung ermittelt:

  1. Temperatur: Eine Temperaturerhöhung führt zu einer schnelleren Gleichgewichtseinstellung, verschiebt das Gleichgewicht aber in Richtung der Ausgangsstoffe.

  2. Druck: Eine Druckerhöhung lässt den Anteil von Ammoniak erheblich steigen.

  3. Katalysator: Ein Katalysator ist notwendig, da bei Zimmertemperatur keine Reaktion stattfindet.

Example: Bei 400°C und 20 MPa beträgt die Ammoniakausbeute etwa 39%, während sie bei 400°C und 60 MPa auf ca. 65% steigt.

Die großtechnische Ammoniaksynthese wurde von Fritz Haber erforscht und von Carl Bosch zur industriellen Reife entwickelt. 1913 wurde das Haber-Bosch-Verfahren in Ludwigshafen in Betrieb genommen.

Vocabulary: Grüner Ammoniak Herstellung bezieht sich auf neuere Bestrebungen, Ammoniak umweltfreundlicher zu produzieren, z.B. durch Verwendung erneuerbarer Energien.

Ammoniak findet vielfältige Verwendung, unter anderem als:

  • Kältemittel
  • Rohstoff für Düngemittel
  • Ausgangsstoff für Kunstfasern, Kunststoffe, Farbstoffe und Herbizide

Aus Ammoniak werden weitere wichtige Produkte hergestellt:

  1. Salpetersäure (HNO₃): Verwendet zum Ätzen von Metalloberflächen und zur Herstellung von Düngemitteln, Sprengstoffen und Raketentreibstoffen.

  2. Harnstoff (H₂N-CO-NH₂): Eingesetzt als Düngemittel, in Futtermitteln, für knitterfreie Textilien und nassfestes Papier.

Definition: Der Energiebedarf für die Ammoniak Herstellung ist beträchtlich, was die Suche nach energieeffizienteren Methoden antreibt.

Die Optimierung der Reaktionsbedingungen ist entscheidend für eine effiziente Ammoniakproduktion. Die exotherme Natur der Reaktion und das Prinzip von Le Chatelier bestimmen die Wahl der Bedingungen:

  • Hoher Druck begünstigt die Produktbildung, da auf der Produktseite weniger Teilchen vorhanden sind.
  • Erhöhte Temperatur ist notwendig, um die Reaktion zu ermöglichen und zu beschleunigen, auch wenn sie das Gleichgewicht zu den Edukten verschiebt.

Highlight: Die Reaktionsbedingungen Ammoniaksynthese sind ein Kompromiss zwischen thermodynamischer Begünstigung (niedriger Temperatur, hoher Druck) und kinetischer Notwendigkeit (ausreichend hohe Temperatur für akzeptable Reaktionsgeschwindigkeit).

Der Einsatz eines Vorwärmers im Prozess dient der effizienten Wärmeübertragung: Das kalte Gas aus der Gaswäsche wird erhitzt, während das heiße Gas aus dem Reaktor abgekühlt wird. Diese Wärmeintegration trägt zur Gesamteffizienz des Verfahrens bei.

Im Synthesereaktor wird bewusst auf die vollständige Einstellung des Gleichgewichts verzichtet. Stattdessen lässt man das Gas nur über den Katalysator strömen, was wirtschaftlicher ist. Der geringere Umsatz pro Durchgang wird durch die großen Gasmengen und den kontinuierlichen Kreislaufbetrieb mehr als ausgeglichen.

Erzeugung des synthesegemischs
•Stickstoff aus der Luft und Wasserstoff durch Dampfspaltung von Methan
Primärreformer: Eragos Hird bei soo'c

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Erzeugung des Synthesegemischs und Reaktionsbedingungen

Die Ammoniak Herstellung beginnt mit der Erzeugung des Synthesegemischs. Stickstoff wird aus der Luft gewonnen, während Wasserstoff durch Dampfspaltung von Methan erzeugt wird. Dieser Prozess findet in mehreren Schritten statt:

  1. Im Primärreformer wird Methan bei 800°C mit einem Katalysator zu Wasserstoff und Kohlenmonoxid umgesetzt.

  2. Der Sekundärreformer setzt nicht umgesetztes Methan unter Zusatz von Sauerstoff weiter um.

  3. Ein Vorwärmer erwärmt das kalte Synthesegemisch.

  4. Ein Kompressor bringt das Gas auf den erforderlichen Reaktordruck.

Highlight: Die Haber-Bosch-Verfahren Reaktionsbedingungen sind entscheidend für eine effiziente Ammoniaksynthese: Druck von etwa 30 MPa (300 bar) und Temperatur von ca. 450°C.

Vocabulary: Synthesegemisch - Eine Mischung aus Wasserstoff und Stickstoff im Verhältnis 3:1 für die Ammoniaksynthese.

Der Reaktor selbst enthält einen Katalysator aus porösen Eisenkörnern mit beigemischten Metalloxiden. Bei einer Tagesproduktion von 1500 Tonnen kann ein Reaktor 30 m hoch sein und einen Innendurchmesser von 2,4 m aufweisen.

Example: Ein typischer Ammoniaksynthese Katalysator besteht aus 6 bis 20 mm dicken, porösen Eisenkörnern, denen Metalloxide beigemischt sind.

Die Ammoniaksynthese exotherm verläuft unter Freisetzung von Wärme. Diese Wärme wird in einem Abhitzkessel/Kühler abgeführt, um die Reaktionstemperatur zu kontrollieren.

Definition: Exotherm bedeutet, dass bei der Reaktion Wärme an die Umgebung abgegeben wird.

Die Ammoniaksynthese wird im Kreislauf betrieben. Das produzierte Ammoniak wird durch Kühlung abgetrennt, während das übrige Synthesegemisch wieder in den Reaktor zurückgeführt wird. Zur Ausbeutesteigerung durchströmt das Gas oft einen zweiten Synthesereaktor.

Quote: "Die Ammoniak-synthese wird im Kreislauf betrieben, d.h., das Ammoniak wird abgetrennt und das übrige Synthesegemisch wieder dem Reaktor zugeführt."

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Das Haber-Bosch-Verfahren ist ein bahnbrechendes Verfahren zur industriellen Ammoniaksynthese. Die Ammoniak Synthese Reaktionsgleichung lautet:

N₂ (g) + 3H₂ (g) ⇌ 2NH₃ (g) ΔH° = -92 kJ

Highlight: Die Haber-Bosch-Verfahren Reaktionsgleichung zeigt, dass die Reaktion exotherm ist, was bedeutet, dass Wärme freigesetzt wird.

Die optimalen Reaktionsbedingungen für die Ammoniaksynthese wurden durch umfangreiche Forschung ermittelt:

  1. Temperatur: Eine Temperaturerhöhung führt zu einer schnelleren Gleichgewichtseinstellung, verschiebt das Gleichgewicht aber in Richtung der Ausgangsstoffe.

  2. Druck: Eine Druckerhöhung lässt den Anteil von Ammoniak erheblich steigen.

  3. Katalysator: Ein Katalysator ist notwendig, da bei Zimmertemperatur keine Reaktion stattfindet.

Example: Bei 400°C und 20 MPa beträgt die Ammoniakausbeute etwa 39%, während sie bei 400°C und 60 MPa auf ca. 65% steigt.

Die großtechnische Ammoniaksynthese wurde von Fritz Haber erforscht und von Carl Bosch zur industriellen Reife entwickelt. 1913 wurde das Haber-Bosch-Verfahren in Ludwigshafen in Betrieb genommen.

Vocabulary: Grüner Ammoniak Herstellung bezieht sich auf neuere Bestrebungen, Ammoniak umweltfreundlicher zu produzieren, z.B. durch Verwendung erneuerbarer Energien.

Ammoniak findet vielfältige Verwendung, unter anderem als:

  • Kältemittel
  • Rohstoff für Düngemittel
  • Ausgangsstoff für Kunstfasern, Kunststoffe, Farbstoffe und Herbizide

Aus Ammoniak werden weitere wichtige Produkte hergestellt:

  1. Salpetersäure (HNO₃): Verwendet zum Ätzen von Metalloberflächen und zur Herstellung von Düngemitteln, Sprengstoffen und Raketentreibstoffen.

  2. Harnstoff (H₂N-CO-NH₂): Eingesetzt als Düngemittel, in Futtermitteln, für knitterfreie Textilien und nassfestes Papier.

Definition: Der Energiebedarf für die Ammoniak Herstellung ist beträchtlich, was die Suche nach energieeffizienteren Methoden antreibt.

Die Optimierung der Reaktionsbedingungen ist entscheidend für eine effiziente Ammoniakproduktion. Die exotherme Natur der Reaktion und das Prinzip von Le Chatelier bestimmen die Wahl der Bedingungen:

  • Hoher Druck begünstigt die Produktbildung, da auf der Produktseite weniger Teilchen vorhanden sind.
  • Erhöhte Temperatur ist notwendig, um die Reaktion zu ermöglichen und zu beschleunigen, auch wenn sie das Gleichgewicht zu den Edukten verschiebt.

Highlight: Die Reaktionsbedingungen Ammoniaksynthese sind ein Kompromiss zwischen thermodynamischer Begünstigung (niedriger Temperatur, hoher Druck) und kinetischer Notwendigkeit (ausreichend hohe Temperatur für akzeptable Reaktionsgeschwindigkeit).

Der Einsatz eines Vorwärmers im Prozess dient der effizienten Wärmeübertragung: Das kalte Gas aus der Gaswäsche wird erhitzt, während das heiße Gas aus dem Reaktor abgekühlt wird. Diese Wärmeintegration trägt zur Gesamteffizienz des Verfahrens bei.

Im Synthesereaktor wird bewusst auf die vollständige Einstellung des Gleichgewichts verzichtet. Stattdessen lässt man das Gas nur über den Katalysator strömen, was wirtschaftlicher ist. Der geringere Umsatz pro Durchgang wird durch die großen Gasmengen und den kontinuierlichen Kreislaufbetrieb mehr als ausgeglichen.

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  1. Im Primärreformer wird Methan bei 800°C mit einem Katalysator zu Wasserstoff und Kohlenmonoxid umgesetzt.

  2. Der Sekundärreformer setzt nicht umgesetztes Methan unter Zusatz von Sauerstoff weiter um.

  3. Ein Vorwärmer erwärmt das kalte Synthesegemisch.

  4. Ein Kompressor bringt das Gas auf den erforderlichen Reaktordruck.

Highlight: Die Haber-Bosch-Verfahren Reaktionsbedingungen sind entscheidend für eine effiziente Ammoniaksynthese: Druck von etwa 30 MPa (300 bar) und Temperatur von ca. 450°C.

Vocabulary: Synthesegemisch - Eine Mischung aus Wasserstoff und Stickstoff im Verhältnis 3:1 für die Ammoniaksynthese.

Der Reaktor selbst enthält einen Katalysator aus porösen Eisenkörnern mit beigemischten Metalloxiden. Bei einer Tagesproduktion von 1500 Tonnen kann ein Reaktor 30 m hoch sein und einen Innendurchmesser von 2,4 m aufweisen.

Example: Ein typischer Ammoniaksynthese Katalysator besteht aus 6 bis 20 mm dicken, porösen Eisenkörnern, denen Metalloxide beigemischt sind.

Die Ammoniaksynthese exotherm verläuft unter Freisetzung von Wärme. Diese Wärme wird in einem Abhitzkessel/Kühler abgeführt, um die Reaktionstemperatur zu kontrollieren.

Definition: Exotherm bedeutet, dass bei der Reaktion Wärme an die Umgebung abgegeben wird.

Die Ammoniaksynthese wird im Kreislauf betrieben. Das produzierte Ammoniak wird durch Kühlung abgetrennt, während das übrige Synthesegemisch wieder in den Reaktor zurückgeführt wird. Zur Ausbeutesteigerung durchströmt das Gas oft einen zweiten Synthesereaktor.

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