Vergleich der Halogenierungen von Alkanen und Alkenen
Dieser Abschnitt befasst sich mit dem Vergleich der Halogenierung von Alkanen und der Halogenierung von Alkenen. Es werden die unterschiedlichen Reaktionstypen, Mechanismen und Bedingungen für beide Prozesse detailliert erläutert.
Halogenierung von Alkanen
Die Halogenierung von Alkanen erfolgt durch einen Mechanismus der radikalischen Substitution:
- Reaktionstyp: Radikalische Substitution
- Einleitender Schritt: Homolytische Spaltung der Halogenmoleküle
- Reaktive Zwischenstufe: Radikale (Alkyl- und Halogenradikale)
- Reaktionsverlauf:
- Bildung eines Alkylradikals
- Reaktion zum Halogenalkan
- Kettenabbruch durch Rekombination
Highlight: Die Reaktion erfordert Belichtung (Photolyse) und hohe Temperaturen.
Halogenierung von Alkenen
Die Halogenierung von Alkenen verläuft über einen Mechanismus der elektrophilen Addition:
- Reaktionstyp: Elektrophile Addition
- Einleitender Schritt: Heterolytische Spaltung der Halogenmoleküle
- Reaktive Zwischenstufe: Ionen (Halonium-Ion, Halogen-Ion)
- Reaktionsverlauf:
- Elektrophiler Angriff eines Halogen-Kations
- Nukleophiler Rückseitenangriff eines Halogen-Anions
Highlight: Diese Reaktion kann auch im Dunkeln und bei niedrigen Temperaturen (Raumtemperatur) ablaufen.
Vocabulary:
- Homolytische Spaltung: Gleichmäßige Aufteilung der Bindungselektronen
- Heterolytische Spaltung: Ungleichmäßige Aufteilung der Bindungselektronen
Example: Bei der Chlorierung von Methan (CH₄ + Cl₂ → CH₃Cl + HCl) handelt es sich um eine radikalische Substitution, während die Addition von Chlor an Ethen (CH₂=CH₂ + Cl₂ → ClCH₂-CH₂Cl) eine elektrophile Addition darstellt.
Diese Unterschiede in den Reaktionsmechanismen und -bedingungen sind entscheidend für das Verständnis der Halogenierung von Alkanen und Alkenen in der organischen Chemie. Sie bilden die Grundlage für weiterführende Konzepte wie die Halogenierung von Aromaten und die Halogenierung höherer Alkane.