Polysaccharide und Stärke
Polysaccharide sind komplexe Kohlenhydrate, die aus vielen Monosaccharid-Einheiten bestehen. Ein bedeutendes Beispiel ist die Stärke, ein wichtiger pflanzlicher Reservestoff, der während der Photosynthese aus Glucose-Bausteinen gebildet wird.
Stärke besteht aus zwei Hauptkomponenten:
- Amylose: Macht 20-30% der Stärke aus und besteht aus bis zu 10.000 Glucose-Einheiten.
- Amylopektin: Bildet 70-80% der Stärke.
Definition: Amylose und Amylopektin sind die beiden Hauptbestandteile der Stärke. Amylose bildet eine helikale Struktur und lässt sich durch heißes Wasser vom unlöslichen Amylopektin trennen.
Enzyme wie Amylasen können Stärke in kleinere Einheiten, sogenannte Maltose-Bausteine, spalten. Wird dieser Prozess (Hydrolyse) unterbrochen, entstehen Bruchstücke der Polysaccharidketten, die als Dextrine bezeichnet werden. Im menschlichen Körper beginnt dieser Abbau bereits im Mund, wo Amylase im Speichel stärkehaltige Lebensmittel spaltet.
Example: Der Stärkenachweis mit Lugol'scher Lösung ist ein wichtiges Experiment in der Biochemie. Dabei wird eine Iod-Kaliumiodid-Lösung verwendet, die bei Anwesenheit von Stärke eine blaue Färbung zeigt.
Der Stärkenachweis Lugolsche Lösung Erklärung basiert auf der Bildung von Einschlussverbindungen: Die Iodid-Ionen lagern sich in die helikale Struktur der Amylose ein, was zu einer charakteristischen Lichtabsorption und damit zur blauen Färbung führt.
Ein weiteres wichtiges Polysaccharid ist Cellulose, das aus Beta-D-Glucose-Einheiten besteht, die beta-1,4-glycosidisch verknüpft sind. Cellulose macht etwa 50% der Masse von pflanzlichen Zellwänden aus und ist damit die häufigste organische Verbindung überhaupt. Interessanterweise können weder Pflanzen noch Menschen Cellulose abbauen, da uns die notwendigen Enzyme fehlen.