Kunststoffe: Aufbau, Eigenschaften und Klassifizierung
Kunststoffe sind faszinierende Materialien, die aus Makromolekülen bestehen - riesigen molekularen Strukturen, die sich aus vielen kleinen organischen Einheiten, den sogenannten Monomeren, zusammensetzen. Diese Polymere lassen sich in drei grundlegende Kategorien einteilen: Thermoplaste, Duroplaste und Elastomere, die sich durch ihre molekulare Struktur und ihre spezifischen Eigenschaften unterscheiden.
Definition: Kunststoffe sind synthetische oder halbsynthetische Werkstoffe, die aus Makromolekülen aufgebaut sind. Diese entstehen durch die Verkettung vieler kleiner Moleküleinheiten Monomere zu Polymeren.
Thermoplaste zeichnen sich durch ihre besonderen Verarbeitungseigenschaften aus. Sie besitzen keine definierte Schmelztemperatur, sondern erweichen graduell in einem bestimmten Temperaturbereich. Diese Eigenschaft basiert auf ihrer molekularen Struktur: Sie bestehen aus linearen oder schwach verzweigten Makromolekülketten unterschiedlicher Länge, die durch Wasserstoffbrückenbindungen und Van-der-Waals-Kräfte zusammengehalten werden. Bei Erwärmung beginnen diese Ketten zu schwingen, wodurch die intermolekularen Kräfte überwunden werden und das Material formbar wird.
Duroplaste hingegen verhalten sich völlig anders. Sie bleiben auch bei hohen Temperaturen formstabil und werden nicht weich oder zähflüssig. Der Grund dafür liegt in ihrer dreidimensionalen Netzwerkstruktur, in der die Makromoleküle durch starke Elektronenpaarbindungen miteinander verbunden sind. Diese Struktur verleiht ihnen eine außergewöhnliche Formstabilität. Erst bei sehr hohen Temperaturen, wenn die Elektronenpaarbindungen aufbrechen, beginnt das Material zu verkohlen.