Isomerie und Naturstoffe in der organischen Chemie
Die Isomerie ist ein fundamentales Konzept in der organischen Chemie, das Moleküle mit gleicher Summenformel aber unterschiedlicher Struktur beschreibt. Dies ist besonders relevant für Naturstoffe wie Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße.
Arten der Isomerie
Es gibt zwei Hauptarten der Isomerie:
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Konstitutionsisomerie (Strukturisomerie): Atome sind in unterschiedlicher Reihenfolge gebunden.
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Stereoisomerie: Gleiche Konstitution, aber unterschiedliche räumliche Anordnung.
- Konformationsisomerie: Durch Drehung um Einfachbindungen ineinander überführbar.
- Konfigurationsisomerie: Nur durch Brechen und Neuknüpfen von Bindungen ineinander überführbar.
Vocabulary: Enantiomere sind Stereoisomere, die sich wie Bild und Spiegelbild zueinander verhalten.
Example: D-Erythrose und L-Erythrose sind Enantiomere.
Vocabulary: Diastereomere sind Stereoisomere, die sich nicht wie Bild und Spiegelbild zueinander verhalten.
Fette
Fette sind Gemische aus Tricarbonsäureestern, bei denen Glycerin mit drei Fettsäuren reagiert und Triglyceride bildet.
Definition: Gesättigte Fettsäuren haben keine Doppelbindungen und höhere Siede- und Schmelztemperaturen.
Definition: Ungesättigte Fettsäuren haben Doppelbindungen, was zu einer gewinkelten Gestalt und geringeren zwischenmolekularen Wechselwirkungen führt.
Eigenschaften von Fetten:
- Besitzen nur Schmelzbereiche
- Sind weitgehend unpolare Verbindungen
- Können durch alkalische Hydrolyse zu Glycerin und Alkalisalzen der Fettsäuren (Seifen) umgewandelt werden
- Oxidieren mit Sauerstoff und Licht, was zu Ranzigkeit führt
Highlight: Der Nachweis ungesättigter Fettsäuren erfolgt durch Fetthärtung mit Brom.
Aminosäuren und Peptide
Aminosäuren sind die Bausteine der Proteine (Eiweiße). Es gibt acht essentielle Aminosäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann.
Struktur der Aminosäuren:
- Aminogruppe (-NH₂)
- Carboxygruppe (-COOH)
- Organischer Rest
Vocabulary: Man unterscheidet saure, basische und neutrale Aminosäuren.
Bei der Kondensation von Aminosäuren entstehen Peptide. Je nach Länge der Kette spricht man von:
- Oligopeptiden (bis 10 Aminosäuren)
- Polypeptiden (10-100 Aminosäuren)
- Proteinen (über 100 Aminosäuren)
Kohlenhydrate
Kohlenhydrate, insbesondere Monosaccharide wie Glucose, spielen eine wichtige Rolle in der Biochemie.
Example: D-Glycerinaldehyd und L-Glycerinaldehyd sind Enantiomere.
Glucose kann in verschiedenen Formen vorliegen:
Highlight: Die Fischer-Projektion und die Haworth-Projektion sind wichtige Darstellungsformen für Kohlenhydrate.
Eigenschaften von Aminosäuren:
- Kristallin und gut wasserlöslich
- Hohe Schmelz- und Zersetzungstemperaturen
- Existieren als Zwitterionen
Definition: Zwitterionen sind Moleküle mit positiv und negativ geladenen funktionellen Gruppen.
Proteine haben verschiedene Strukturebenen:
- Primärstruktur: Aminosäuresequenz
- Sekundärstruktur: α-Helix und β-Faltblatt
- Tertiärstruktur: Vollständiger räumlicher Aufbau
- Quartärstruktur: Zusammenlagerung mehrerer Proteineinheiten
Highlight: Die Denaturierung von Proteinen kann durch verschiedene Faktoren wie Säuren, Laugen, organische Lösemittel oder Erhitzen erfolgen.
Nachweise für Kohlenhydrate:
- Fehling-Probe (für Aldehydgruppen)
- Tollens-Probe
Vocabulary: Die Keto-Enol-Tautomerie erklärt, warum auch Fructose bei der Fehling-Probe positiv reagiert.
Diese Zusammenfassung bietet einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Konzepte der Isomerie und Naturstoffe in der organischen Chemie, die für das Verständnis von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen essenziell sind.