Der Mechanismus der Verseifung - Eine detaillierte Erklärung
Die Verseifung ist eine fundamentale organisch-chemische Reaktion, bei der Ester durch Hydroxid-Ionen in ihre Ausgangsverbindungen - Carbonsäuren und Alkohole - gespalten werden. Der Mechanismus läuft in drei klar definierten Schritten ab, die für das Verständnis der organischen Chemie essentiell sind.
Definition: Die Verseifung bezeichnet die alkalische Hydrolyse von Estern, bei der Carbonsäuresalze Seifen und Alkohole entstehen. Der Name leitet sich von der traditionellen Seifenherstellung ab.
Im ersten Schritt erfolgt der nucleophile Angriff des Hydroxid-Ions am positiv polarisierten Kohlenstoffatom der Carbonylgruppe. Dabei entsteht ein tetraedrisches Zwischenprodukt, das durch die negative Ladung am Sauerstoff gekennzeichnet ist. Dieser Schritt ist geschwindigkeitsbestimmend für die gesamte Reaktion.
Der zweite Schritt beinhaltet die Eliminierung des Alkoholat-Ions, wobei das instabile Zwischenprodukt in die Carbonsäure und das Alkoholat-Ion zerfällt. Das Alkoholat-Ion ist eine starke Base und daher sehr reaktiv. Im abschließenden dritten Schritt findet die Protolyse statt - das Alkoholat-Ion nimmt ein Proton aus dem Wasser auf und bildet den entsprechenden Alkohol.
Beispiel: Bei der Verseifung von Fetten mit Natronlauge VerseifungmitNatronlaugeReaktionsgleichung entstehen Natriumsalze der Fettsäuren Seifen und Glycerin. Die Verseifung Reaktion lässt sich allgemein schreiben als: R-COOR' + OH⁻ → R-COO⁻ + R'-OH