Das chemische Gleichgewicht ist ein fundamentales Konzept in der Chemie, das beschreibt, wie Reaktionen in beide Richtungen gleichzeitig ablaufen können.
Ein dynamisches Gleichgewicht in der Chemie liegt vor, wenn die Hin- und Rückreaktion mit gleicher Geschwindigkeit ablaufen, wodurch sich die Konzentrationen der beteiligten Stoffe nicht mehr ändern. Dies unterscheidet sich vom statischen Gleichgewicht, bei dem keine Reaktionen mehr stattfinden. Die Beeinflussung des chemischen Gleichgewichts kann durch verschiedene Faktoren erfolgen, wobei das Prinzip des kleinsten Zwanges nach Le Chatelier eine zentrale Rolle spielt. Dieses besagt, dass ein System einer äußeren Störung so ausweicht, dass die Störung minimiert wird.
Die wichtigsten Einflussfaktoren sind Temperatur, Druck und Konzentration. Bei der Beeinflussung chemisches Gleichgewicht durch Temperatur verschiebt sich das Gleichgewicht bei Temperaturerhöhung in Richtung der endothermen Reaktion. Die Beeinflussung chemisches Gleichgewicht durch Druck ist besonders bei Gasreaktionen relevant - bei Druckerhöhung verschiebt sich das Gleichgewicht zur Seite mit weniger Gasteilchen. Bei der Beeinflussung chemisches Gleichgewicht durch Konzentration führt eine Erhöhung der Konzentration eines Ausgangsstoffes zur vermehrten Bildung der Produkte. Chemisches Gleichgewicht Beispiele aus dem Alltag finden sich etwa bei der Kohlensäure in Mineralwasser oder beim Hämoglobin-Sauerstoff-Gleichgewicht im Blut. Das Le Chatelier Prinzip hilft dabei, diese Verschiebungen vorherzusagen und zu verstehen, wie chemische Systeme auf Störungen reagieren.